Interview: Bürgermeisterkandidat Thomas Kellerbauer stellt sich vor

Eching · Mit Leib und Seele dabei

Für die Bürgermeisterwahl am 3. Juli stellte Erstwählerin Patricia Kuffner dem CSU-Kandidaten Thomas Kellerbauer ihre Fragen.	Foto: Christine Henze

Für die Bürgermeisterwahl am 3. Juli stellte Erstwählerin Patricia Kuffner dem CSU-Kandidaten Thomas Kellerbauer ihre Fragen. Foto: Christine Henze

Eching · Thomas Kellerbauer ist in Eching tief verwurzelt. Der 47-Jährige ist Ortsvorsitzender der CSU und hat sich entschieden – nachdem Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) nicht mehr kandidiert – sich fürs Bürgermeisteramt zu bewerben. Dabei wird er von seiner Frau und seiner zehnjährigen Tochter unterstützt. Thomas Kellerbauer bringt viel Berufserfahrung mit.

Zum 1. Interview
Frischer Wind für Eching?
Artikel vom 09.06.2016: Interview: Bürgermeisterkandidat Sebastian Thaler stellt sich vor

Nach dem Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten Sebastian Thaler (parteilos) habe ich, Patricia Kuffner (18 Jahre), als Erstwählerin auch Thomas Kellerbauer (CSU) ein paar Fragen stellen dürfen.

Münchener Nord-Rundschau: Sie kandidieren für das Bürgermeisteramt in Eching. Welchen Bezug haben Sie zur Gemeinde, Herr Kellerbauer?

Thomas Kellerbauer: Ich bin gebürtiger Echinger und wohne zusammen mit meiner Frau und unserer gemeinsamen Tochter in Eching. Ich begleite derzeit viele Ehrenämter, u.a. bin ich CSU-Ortsvorsitzender. Ich habe als gelernter Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister 1997 die Firma meiner Eltern übernommen und bin seitdem im Bereich der Anlagen- und Gebäudetechnik selbstständig tätig. Zudem habe ich mich zum Fachwirt für Gebäudemanagement und zum Betriebswirt des Handwerks weitergebildet.

Welche politischen Erfahrungen bringen Sie mit?

Kellerbauer: Seit 2014 bin ich als Gemeinderat und Dritter Bürgermeister für die Gemeinde Eching tätig. Ich war erfreut, dass mir das Vertrauen durch eine Ratsmehrheit als Dritter Bürgermeister geschenkt wurde und ich unsere Gemeinde nach außen vertreten darf. Auch zuvor war ich bereits politisch sehr interessiert.

Warum kandidieren Sie?

Kellerbauer: Weil ich bereits ehrenamtlich in der Kommunalpolitik tätig bin, kennen mich viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Eching. Innerhalb von zwei Jahren habe ich bereits ca. 350 Vertretungstermine für unseren Bürgermeister Josef Riemensberger übernommen. Hierdurch habe ich viele, detaillierte Einblicke in die Aufgaben des Bürgermeisters erhalten. Das Amt wäre für mich kein Ballast, sondern vielmehr eine Bereicherung. Das Bürgermeisteramt sollte meines Erachtens nach auch nicht nur ein Beruf, sondern eher eine Berufung sein. Einer der weiteren Gründe ist, die Bürger der Gemeinde noch besser kennenzulernen, deren Anliegen und Anregungen anzunehmen und damit unsere Heimatgemeinde positiv weiterzuentwickeln.

Ihre Ziele sind?

Kellerbauer: Ein wichtiges Ziel ist ein funktionierender Verwaltungsapparat. Der Bürger sollte mit einem guten Gefühl ins Rathaus gehen und mit einem noch besseren Gefühl herauskommen. Bürgernähe ist mir sehr wichtig. Der nächste wichtige Punkt ist der Wohnungsbau. Derzeit werden vier neue Baugebiete in der Gemeinde Eching entwickelt und es entsteht gerade ein Kriterienkatalog für die Vergabe der Grundstücke. Zudem müssen auch neue Wohnformen entwickelt werden. Hierbei stehen der soziale Wohnungsbau, das Einheimischen-Modell und das Erbpacht-Modell im Vordergrund.

Beim Einheimischen-Modell wird u.a. den alteingesessenen Bürgern ermöglicht, Grundbesitz zu erwerben. Im Zuge sozialer Wohnungsbauprojekte sollen auch Bürger mit einem geringeren Einkommen sich eine Wohnung / ein Haus leisten können. Bei Verhandlungen für den Grundstückserwerb hätte ich schon den Kontakt zu Eigentümern, deshalb könnte ich hier relativ schnell durchstarten. Ich weiß, wie die Zeichen der Zeit stehen, die erkannt und umgesetzt werden müssen. Der Wohnungsbau und die Verkehrsentwicklung hängen hierbei natürlich eng zusammen. Die Infrastruktur muss an jedes Alter anpasst werden. Hier muss vor allem die Barrierefreiheit der Infrastruktur weiterentwickelt werden, nicht nur für Menschen mit Rollstuhl, sondern auch für Eltern u.a. mit Kinderwagen und für ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

Mir liegen die sozialen Themen sehr am Herzen, u.a., weil ich Familienvater bin. Man sollte einen Spagat zwischen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Prozessen finden, die die Kommune fördert. Die kulturellen Programme sollte man erweitern und ausbauen. Kulturelle Vielfalt ist wichtig!

Wie würden Sie die Projekte finanzieren?

Kellerbauer: Eine Kommune hat laufende Kosten im Haushalt. Einnahmequellen sind die Gewerbesteuer und diverse andere Steuern. Mit diesem Geld würde ich u.a. wichtige soziale Projekte fördern, wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen.

Würden Sie das Ortsbild bzw. die Ortsmitte verändern wollen?

Kellerbauer: Man müsste natürlich die Ortsentwicklung positiv vorantreiben. Beim Umbau des Rathauses muss auch der Bürgerplatz attraktiv umgestaltet werden.

Da könnte ich mir gut vorstellen, dass man dort mobile Grüninseln aufstellt und Sitzmöglichkeiten anbietet. Das lockert den Platz auf und bringt etwas Grün. Den Spielplatz müsste man modifizieren und schöneres Equipment für die Kinder bereitstellen. Der Umbau des Spielplatzes ist relativ schnell realisierbar, ohne Millionen auszugeben.

Durch die Umgestaltung könnte der Platz belebter werden. Im Zuge dessen wird für das Bürgerhauslokal gerade ein neuer Wirt gesucht. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eine mitteleuropäische/bayerische Küche passend wäre.

Wie stehen Sie zu einer Ortsumgehung?

Kellerbauer: Eching ist von einem breiten Grüngürtel umgeben. Eine Verkehrsentwicklung gestaltet sich deshalb etwas schwieriger. Man muss die Verkehrsentwicklung weiterverfolgen um mittelfristig eine Verkehrsentlastung zu erreichen.

Was sollte ein Bürgermeister mitbringen?

Kellerbauer: Jeder Mensch bringt einen eigenen Stil bzw. Charakter mit. Ich muss meine eigenen Wege gehen. Bewährtes sollte man übernehmen und weiterentwickeln und zudem neue Ziele setzen und Maßstäbe definieren. Ein Bürgermeister ist ein Visionär. Er muss erkennen, welcher Weg die Gemeinde in die Zukunft führt. Der Bürgermeister ist dabei nicht allein, sollte aber stets der Fels in der Brandung sein, der versucht alles zusammenzuführen. Ein Bürgermeister sollte glaubwürdig, ehrlich und für alle ansprechbar sein.

Er muss den Zusammenhalt fördern und die Menschen müssen sich an den Bürgermeister anlehnen können. Dieses Amt wäre für mich eine große Herausforderung. Dafür bringe ich sehr viel Erfahrung aus Beruf und dem Amt des Dritten Bürgermeisters mit, was mir beides sehr viel Spaß macht. Ich denke, dass ich als Bürgermeister die Gemeinde positiv in die Zukunft führen würde.

Was wollen Sie für die Jugend tun?

Kellerbauer: Man sollte zunächst das Jugendzentrum in Angriff nehmen und überarbeiten. Die Ideen der Jugend sollen ernst genommen werden, denn die Jugend ist unser Potenzial. Ich bin für neue Ideen immer offen. Patricia Kuffner

Artikel vom 15.06.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...