Kreativität gewinnt

Wirtschaftspreis des Landkreises Miesbach wurde wieder vergeben

Bürgermeister Olaf von Löwis (2. v. l.) und Laudator Peter Bauer (Bildmitte) gratulierten einem Teil des Teams von »dasistweb«: Christian Dangl, Regina Groß und Annerose Wieser zum Miesbacher Wirtschaftspreis.	Foto: hw

Bürgermeister Olaf von Löwis (2. v. l.) und Laudator Peter Bauer (Bildmitte) gratulierten einem Teil des Teams von »dasistweb«: Christian Dangl, Regina Groß und Annerose Wieser zum Miesbacher Wirtschaftspreis. Foto: hw

Miesbach/Holzkirchen · »Ich bin ganz unglaublich stolz, dass einer der Gewinner aus Holzkirchen kommt«, erklärte Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis anlässlich der Preisverleihung des Miesbacher Wirtschaftspreises an ein junges IT-Unternehmen aus Holzkirchen.

Er gehörte zu den ersten Gratulanten der e-commerce-Spezialiten von »dasistweb«. Die IT-Firma von Martin Weinmayr startete 2011 mit gerade einmal vier Mitarbeitern, heute sind es 18, Tendenz steigend. In Holzkirchen sitzt die Firma, die maßgeschneiderte Lösungen für Webshops und Internetauftritte entwickelt, genau passgerecht auf den Kunden und dessen Kundschaft. Die Laudatio hielt ein Kunde der ersten Stunde, Peter Bauer, Geschäftsführer der Amplid GmbH und ehemaliger Snowboardprofi.

Sympathisch, kreativ und innovativ, so präsentierten sich die Computerspezialisten bei ihrem Auftritt. Niemand geringerer als der Münchner Gastronom Michael Käfer hielt dann die Laudatio für den weiteren Preisträger des Abends, Dr. Christian Harisch, den Geschäftsführer des Lanserhofes. Dort oben auf dem Marienstein wurde für rund 70 Millionen Euro ein Platz geschaffen, der ein Refugium für Gesundheits- und Erholungsuchende ist. »Am schönsten Platz der Welt« habe er den Lanser Hof errichten dürften, dankte Dr. Christian Harisch all denen, die das ermöglicht hatten. Nicht nur Firmenpartner und Banken nannte er hier, sondern auch die Bevölkerung von Waakirchen, die sich bei einem Bürgerentscheid mit einer überwältigenden Mehrheit von 70 Prozent für den Lanserhof ausgesprochen hatten. Er teilt den Preis mit seinen Mitarbeitern und Angestellten, die sich über das normale Maß hinaus für das Wohl der Gäste engagierten. 140 Arbeitsplätze wurden hier geschaffen.

Der Applaus für beide Preisträger war riesig, kein Wunder, waren doch zum alljährlichen Wirtschaftsempfang der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH (SMG) alle eingeladen, die Rang und Namen haben. Wie in den Vorjahren fand der regionale Wirtschaftsgipfel wieder im Waitzinger Keller statt. Bis auf den letzten Platz war der Festsaal auch in diesem Jahr besetzt. Durch den Abend führte charmant SMG-Mitglied Anja Frank von der Frank Dental GmbH aus Gmund. Der Vorsitzende des Unternehmerverbandes Landkreis Miesbach e.V., Klaus-Dieter Graf von Moltke, betonte, dass es der Wirtschaft vor Ort nicht alleine darum gehe, schnelle Rendite zu machen und nur für den eigenen Vorteil zu wirtschaften, sondern vielmehr darum, langfristige Werte aufzubauen und der nächsten Generation den Boden für erfolgreiches Wirtschaften zu bereiten.

150 Mitglieder zähle der Verband bereits, so Graf von Moltke. Die Arbeit, die der Verein leiste, sei keine parteipolitische, sehr wohl aber insofern politisch, als dass es gelte, die Bedingungen für ein gesundes Wachstum gemeinsam mit den verschiedenen Instanzen zu erarbeiten und durchzusetzen. »Wirtschaft besteht aus Menschen«, gab der Inhaber des Park-Hotels Egener Höfe in Rottach-Egern dabei zu bedenken. Deshalb sei es sinnvoll und nötig nicht nur in die eigene Firma zu investieren, sondern in den Standort und in die Bildung der Menschen, so Graf von Moltke. Nach seinem Grußwort gab er das Wort an Landrat Wolfgang Rzehak weiter. Rzehak konnte gute Nachrichten aus seinem Landkreis vermelden: Die Arbeitslosenzahl liege bei 2,6 Prozent, man könne also fast von Vollbeschäftigung sprechen, freute sich der Kommunalpolitiker. Für das gesunde Wachstum in der Region sorgten aber nicht nur große Firmen sondern auch die erfolgreichen Mittelständler, die in ihren Standort investierten und attraktive Arbeitsplätze schaffen.

Der Empfang sei eine gute Gelegenheit, den Unternehmern für ihre Bemühungen einmal herzlich zu danken, betonte der Landrat. Er erinnerte daran, dass die Situation in den 90er Jahren komplett anderes aussah. Der Erfolg liege auch an der nachhaltigen Entwicklungsstrategie, die man im Landkreis verfolge. Deshalb sei es manchmal auch notwendig, ein Stück der wunderbaren Natur, die man hier vorfinde, zum Wohle der Wirtschaft zu opfern. Nicht um einen weiteren Discounter anzusiedeln, wohl aber um einer alteingesessenen Firma die Möglichkeit zur dringend benötigten Expansion zu bieten, wie es bei Sixtus der Fall gewesen sei.

Ehrengast und Festredner des Abends war Dr. Wolfram Weimer, der Geschäftsführer der Weimar Media Group GmbH. Er berichtete ebenso spannend wie unterhaltsam, dass aus der Demokratie eine Mediokratie geworden sei. Wie manipulierbar politischer Erfolg geworden ist, zeigte er anhand von verschiedenen Pressebildern, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Er warb dafür, den wahren Helden dieser Zeit, wie beispielsweise den Nobelpreisträgern mehr Aufmerksamkeit zu schenken als Stars und Sternchen.

Mit einem geselligen Beisammensein der rund 400 Teilnehmer endete der gelungene Wirtschaftsempfang. Heike Woschée

Artikel vom 15.06.2016
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