Gegen die Gleichgültigkeit

Ebersberg · Der BRK Kreisverband übernimmt den Blutspendedienst

Die ehrenamtlichen Helfer der BRK-KV Ebersberg-Bereitschaften hoffen auf eine große Spendenbereitschaft in Markt Schwaben.	Foto: BRK Ebersberg

Die ehrenamtlichen Helfer der BRK-KV Ebersberg-Bereitschaften hoffen auf eine große Spendenbereitschaft in Markt Schwaben. Foto: BRK Ebersberg

Ebersberg · Es gibt wohl kaum eine schnellere Möglichkeit in der eigenen Region zum Lebensretter zu werden, als mit einer freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende beim Bayerischen Roten Kreuz.

Dank des Engagements der jeweiligen BRK Bereitschaften mit den vielen ehrenamtlich tätigen Helfern gelingt es, dass nun auch im Landkreis Ebersberg die Versorgungslücke geschlossen wird: Der städtische Blutspendedienst München hat sich aus dieser Aufgabe zurückgezogen. Der BRK Kreisverband Ebersberg übernimmt daher künftig und ab sofort die Aufgaben des Blutspendedienstes im Landkreis und bietet dazu den ersten Termin an. Der erste Blutspendetermin als »Premiere« findet am Freitag, 17. Juni, von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr in Markt Schwaben, Mittelschule, Gerstlacher Weg 1 statt.

Blut wird zu jeder Zeit und dringend gebraucht! Derzeit spenden in Bayern allerdings nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung, aber jeder Dritte ist einmal in seinem Leben auf eine Blutspende angewiesen. Jeden Tag werden allein in Bayern etwa 2.000 Blut­konserven für die Versorgung von Krebspatienten, Unfall­opfern oder im Rahmen von Operationen benötigt.

Aber auch in Notsituationen mit erhöhtem Bedarf an Blutprodukten kann der Blutspendedienst des BRK versorgen, wie das tragische Zugunglück in Bad Aibling Anfang des Jahres gezeigt hat. Hier war der Blutspendedienst aufgrund der bestehenden Blutkonserven-Puffer in der Lage, die Krankenhäuser in der Nähe des Unglücksortes mit Blutprodukten zu beliefern. Damit für die Zukunft keine Notlage entsteht ist es wichtig, diese Puffer immer wieder zu füllen. Besonders häufig werden Blutkonserven mit der Blutgruppe Null (insbesondere mit dem Rhesusfaktor negativ) benötigt. Künstliches Blut für Transfusionszwecke ist nicht in ausreichender Menge herstellbar. Spenden kann dabei jeder ab 18 Jahren, der gesund ist und dessen Körpergewicht mehr als 50 kg beträgt. Erstspender sollten allerdings nicht älter als 64 Jahre sein.

Was passiert bei einer Blustpende? Bei einer Spende werden 500 Milliliter Blut pro Vollblutspende abgenommen. Eine Blutspende dauert dabei ca. zehn Minuten. Insgesamt sollte für Anmeldung, Imbiss, Arztgespräch und Spende zirka eine Stunde eingeplant werden. Männer können jährlich bis zu sechs mal spenden, Frauen bis zu viermal, da es bei Frauen etwas länger dauert, den Eisenhaushalt wieder zu normalisieren. Nach der Spende ist es unbedingt wichtig, eine Ruhepause einzulegen. Danach sollte der Spender noch etwas essen und reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen.

Als Dankeschön für die Spende erhält man noch ein kleines Geschenk. Als Anreiz erhalten Spender, die innerhalb von zwölf Monaten viermal und Spenderinnen, die innerhalb von zwölf Monaten dreimal ihr Blut gespendet haben, einen kostenlosen Gesundheitscheck. Jeder Spender, der einen Erstspender motiviert und zur Blutspende mitbringt, erhält diesen Check ebenfalls. Alle Erstspender erhalten nach einigen Wochen per Post ihren Blutspendeausweis, in dem folgende wichtigen Daten eingetragen sind: die genaue Blutgruppe mit Rhesusfaktor, Rhesusformel und Kellfaktor. Jedes Jahr am 14. Juni wird der Weltblutspendertag gefeiert. An diesem Tag steht die besondere Leistung der Blutspender und Ehrenamtlichen im Fokus und soll gefeiert und honoriert werden.

Darüber hinaus wird in der gesamten Woche auf das Thema Blutspende und deren Bedeutung aufmerksam gemacht. Der Blutspendedienst Bayern bietet etwa 4.500 Blutspendetermine pro Jahr an. Auch den nächsten Termin kann man sich schon einmal vormerken: Am Montag, 4. Juli, von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr hat man in der Grund- und Mittelschule, Münchner Straße 19 in Kirchseeon die nächste Möglichkeit, etwas Gutes zu tun.

Artikel vom 10.06.2016
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