Badeverordnung wird überarbeitet

München · Badeverbote in der Isar sollen gelockert werden

Das Baden in der Isar soll künftig an mehr Stellen als bisher möglich sein.	Foto: Archiv

Das Baden in der Isar soll künftig an mehr Stellen als bisher möglich sein. Foto: Archiv

München · Die inzwischen 40 Jahre alte Bade- und Bootsverordnung der Stadt München wird novelliert. Künftig soll eine überarbeitete Fassung gelten, das hat der Umweltausschuss des Stadtrats diese Woche beschlossen.

Dort, wo die Stadt und deren Haftpflichtversicherung es für machbar halten, werden Verbote gelockert. Nach Ansicht der Rathaus-SPD ist die neue Verordnung in einigen Punkten immer noch zu restriktiv. Deshalb gab die SPD-Fraktion dem Umweltreferat im Ausschuss noch einige Prüfaufträge mit auf den Weg. Eine zeitliche Verzögerung werde dadurch nicht eintreten, stellte die SPD-Fraktion vorbeugend klar.

Die Stadtverwaltung soll klären, ob der Isarabschnitt zwischen Oberföhringer Wehr und Stadtgrenze im Zuge der Renaturierung stellenweise nicht doch für Badende und Bootsfahrer freigegeben werden kann. Das sehe der vorgelegte Beschlussentwurf bislang nicht vor. Auch das Badeverbot an der Fischaufstiegsanlage am Flaucher sieht die Rathaus-SPD skeptisch, weil es schon jetzt nicht eingehalten werde. Alternativ solle nun ein anderer Badestandort angeboten werden.

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Auch Surfer sollen mehr Standorte bekommen

Aufhorchen werden die Surfer: »Das Surfen an der Isar muss an geeigneten Stellen legalisiert werden«, erklärte Stadträtin Verena Dietl. Auch müsse geprüft werden, wo weitere Wellen für sie entstehen können.«

Eigentlich ist die innerstädtische Isar zum Baden und Befahren tabu. Schon lange fordern Politik und die wasseraffinen Verbände eine Legalisierung der Nutzung. Denn de facto wird in der Isar gebadet, gesurft und gepaddelt. Umgekehrt ist die Isar in München Teil des europäischen Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebietes (FFH-Gebiet). Eine uneingeschränkte Freigabe sei also nicht möglich, wie die CSU-Fraktion erläutert.

Um den Vorgaben der Naturschutzbehörden gerecht zu werden und das Haftungsrisiko für die Stadt zu minimieren, müsse zunächst ein Beschilderungskonzept entworfen werden. Das Referat für Gesundheit und Umwelt geht von derzeitigen Kosten in Höhe von 150.000 Euro aus. Zwischen der südlichen und nördlichen Stadtgrenze müssten an der Isar ungefähr 530 Schilder installiert werden.

»Bevor die neuen Regelungen in Kraft treten, müssen wir zur Klarheit die neuen Schilder aufstellen sowie Ein- und Ausstiegsstellen befestigen«, kündigt der stellvertretenden Fraktionssprecher der CSU, Manuel Pretzl, an. »Wir bitten die Leute schon heute, sich an die Vorgaben zu halten, damit der Erholungsraum Isar für alle nutzbar bleibt.«

Artikel vom 11.06.2016
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