Der Schöpfer des Gemeindewappens starb mit 88 Jahren

Ernst-Ludwig Ibler vor drei seiner Wappenentwürfe. Das Foto entstand im Jahr 2012. Jetzt ist der verdiente Ottobrunner im Alter von 88 Jahren gestorben. Foto: Jan Murken

Ottobrunn · Ottobrunn trauert. Wie Bürgermeister Thomas Loderer am Mittwoch mitteilen musste, ist Ernst-Ludwig Ibler bereits am vergangenen Samstag, 28. Mai, im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der gebürtige Ottobrunner hatte 1955 das Wappen der Gemeinde entworfen, das mit der Ottosäule das Wahrzeichen der Gemeinde sowie zwei Tannen zeigt.

Ibler hatte seinerzeit gleich sieben Entwürfe eingebracht. Weitere 18 Entwürfe wurden zur Prüfung angemeldet. Das Urteil des Bayerischen Hauptstaatsarchivs fiel verheerend aus: »Hier erscheinen so ziemlich alle Verstöße gegen die heraldischen Regeln, die sich überhaupt erdenken lassen«, monierten die Fachleute damals. Ibler focht das nicht an. Er stand zu seinen Entwürfen: »Ich habe sie absichtlich in eine moderne stilistische Form gebracht habe, da ein Wappen dem Stil der Zeit seiner Entstehung angepasst sein soll«, argumentierte der damals 28-Jährige.

Einzig ein Entwurf stach aus den Vorschlägen heraus. Dieser »im allgemeinen brauchbare Entwurf«, so die zurückhaltende Bewertung durch die Heraldiker, wurde im folgenden Jahr nach einer Überarbeitung das Ottobrunner Gemeindewappen. Am 30. April 1956 lag die Genehmigung des bayerischen Innenministeriums vor.

Jetzt, genau 60 Jahre und vier Wochen später, muss die Gemeinde von dem Mann Abschied nehmen, der ihr ein Stück ihrer heutigen Identität geschenkt hat. Neben dieser Leistung, für die Ibler 2015 die Bürgermedaille Ottobrunns erhalten hat, findet sein Name Eingang in die Ortsgeschichte für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr und die Johanniter. Mit Ernst-Ludwig Ibler geht ein Stück Ottobrunn.

Artikel vom 02.06.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Ottobrunn (weitere Artikel)
Südost-Kurier (weitere Artikel)