Der Kini soll wieder auf die Brücke

Machbarkeitsstudie für Ludwig II.-Denkmal

Der junge Bayernkönig Ludwig II., gemalt von Ferdinand von Piloty. Als Plastik soll er wieder auf die Corneliusbrücke.

Der junge Bayernkönig Ludwig II., gemalt von Ferdinand von Piloty. Als Plastik soll er wieder auf die Corneliusbrücke.

München · Um für den Stadtrat eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bekommen, beauftragt der Bauausschuss das Baureferat eine Machbarkeitsstudie zur Wiedererrichtung des König Ludwig II.-Denkmals auf der Corneliusbrücke auszuschreiben.

Die Kosten der Untersuchung liegen nach Mitteilung der Stadtrats-CSU voraussichtlich bei 120.000 Euro. Das stolz in der Isar thronende Denkmal zu Ehren des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. wurde im Jahr 1910 feierlich enthüllt. Auf einer 240 Quadratmeter großen Terrasse stand ein elf Meter hohes Bauwerk, bestehend aus Treppensockel und Halbkuppel (Knoche). Darin ruhte auf einem steinernen Podest die 3,20 Meter hohe und zwei Tonnen schwere Bronzefigur des Königs. Das Denkmal wurde im zweiten Weltkrieg beschädigt und die Bronzefigur – bis auf die Büste – eingeschmolzen.

1969 ließ der Stadtrat die Reste der Terrasse abbauen. An dieser Stelle befindet sich heute ein Isarbalkon. Teile des Originals sind jedoch noch vorhanden. Die Büste steht im Durchgang zwischen Residenz- und Nationaltheater, eine Kopie befindet auf der Brückenbastion. Außerdem wurden fast 400 Natursteinelemente der alten Anlage eingelagert.

Schon im März 2013 hat die CSU-Fraktion beantragt, das Denkmal am alten Standort wiederzuerrichten. Um Klarheit über die technische Machbarkeit und die Projektkosten der geplanten Denkmalerrichtung zu erhalten, müssen zunächst die Bausubstanz untersucht und Erkundungen durchgeführt werden. Außerdem müssen vorab Grabungen beauftragt werden, ebenso Ingenieurleistungen zur geplanten Rekonstruktion der Anlage.

Bürgermeister Josef Schmid befürwortet die Machbarkeitsstudie: »Ich bin sehr für die Machbarkeitsstudie. Die Wiedererrichtung des Denkmals würde der Kulturstadt München gut zu Gesicht stehen. Das wiederhergestellte Denkmal würde die Corneliusbrücke und damit das gesamte Gärtnerplatzviertel weiter aufwerten. Mit der Wiedererrichtung des Denkmals würde eine von den Nazis jäh unterbrochene Traditionslinie fortgeführt werden. Gerade vor dem Hintergrund eines starken bürgerschaftlichen Engagements für das Denkmal ist die jetzige Machbarkeitsstudie der richtige Schritt.«

Artikel vom 05.06.2016
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