Erschreckende Ergebnisse

Jeder 15. Autofahrer nimmt das Handy unterwegs in die Hand

Das Smartphone übt eine große Anziehungskraft aus. So groß, dass manche auch dann nicht widerstehen können, wenn sie am Steuer sitzen.	Foto: Mobil in Deutschland

Das Smartphone übt eine große Anziehungskraft aus. So groß, dass manche auch dann nicht widerstehen können, wenn sie am Steuer sitzen. Foto: Mobil in Deutschland

München · Es ist extrem gefährlich, das Handy während der Fahrt in der Hand zu nutzen. Trotzdem kommt es gar nicht so selten vor, dass Autofahrer trotzdem unterwegs zu ihrem Smartphone greifen.

Wir oft genau, das wollte der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. wissen und hat in München eine Verkehrszählung durchgeführt. Die Ergebnisse bezeichnet der Präsident des Automobilclubs, Dr. Michael Haberland als erschreckend und alarmierend.

Jeder 15. Fahrer mit Handy in der Hand, das sei eine alarmierend hohe Zahl. Mobil in Deutschland e.V. hat im Rahmen einer empirischen, quantitativen Verhaltensbeobachtung im Stadtverkehr insgesamt 15.636 Fahrzeuge gezählt, davon 11.310 im fließenden Verkehr und 4.326 an der roten Ampel. Die Erhebung wurde insgesamt an mehreren Tagen im Mai, an verschiedenen Stellen in München und zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb festgelegter Zeitintervalle durchgeführt. Hierzu wurden die Verkehrsbeobachter mit Zählgeräten ausgestattet, um alle Fahrer zu erfassen, die ihr Handy nicht nutzten, aber eben auch die, die ihr Handy in die Hand nahmen. Damit habe eine valide Datengrundlage geschaffen werden können, um das Nutzungsverhalten der Autofahrer mit dem Smartphone im Stadtverkehr zu beschreiben.

Bereits vor der Erhebung wurde von Seiten der Kampagne mit hohen Werten gerechnet, doch dass diese so hoch ausfallen würden, hatten die Verantwortlichen nicht erwartet. Ganze 6,5 Prozent der Fahrer haben im fließenden Verkehr und sogar 12,9 Prozent an der roten Ampel ihr Handy in die Hand genommen.

»Jeder 15. Fahrer, das ist eine erschreckende und zugleich alarmierende Zahl. Sie zeigt deutlich, dass die Ablenkung im Straßenverkehr durch das Smartphone in der Hand und die davon ausgehende Gefahr für sich selbst und auch andere Verkehrsteilnehmer leider extrem unterschätzt werden. Bei Tempo 50 und einem gesenkten Blick von fünf Sekunden bedeutet das 70 Meter im Blindflug durch die Stadt unterwegs zu sein. Hindernisse oder Gefahren können nicht erkannt werden«, so Dr. Michael Haberland. Der Automobilclub möchte mehr Bewusstsein für das Risiko und die Gefahren der Smartphonenutzung als Autofahrer und Verkehrsteilnehmer während der Fahrt schaffen.

Dafür hat er gemeinsam mit Partnern die Kampagne »Be smart! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße« ins Leben gerufen. Haberland: »Wir wollen Fahrer sensibilisieren, das Smartphone eben nicht während der Fahrt in der Hand zu nutzen, weil es für ihn, seine Mitfahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer sehr gefährlich und sogar tödlich sein kann.«

Artikel vom 04.06.2016
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