Ein Ort zum Chillen

Wiedereröffnung von Kinderhaus und Jugendtreffpunkt Harthof am 3. Juni

Bei den jungen Besuchern ist der neue Toberaum im Kinderhaus Harthof schon jetzt sehr beliebt.	Foto: KJR

Bei den jungen Besuchern ist der neue Toberaum im Kinderhaus Harthof schon jetzt sehr beliebt. Foto: KJR

Harthof · Manchmal kann Geldnot auch ein Vorteil sein. Vor 14 Jahren musste die geplante Generalsanierung abgesagt werden, dafür können die Kinder im Harthof nun ein komplett neu gebautes Kinderhaus bevölkern, den Jugendlichen steht nebenan ein ebenfalls neu gebauter Jugendtreff zur Verfügung.

Nach rund zwei Jahren Bauzeit wird das Kinderhaus Harthof und der Jugendtreffpunkt (JTP) Harthof am Freitag, 3. Juni, feierlich wiedereröffnet. Damit beziehen zwei der ältesten Münchner Freizeitstätten moderne, helle und nach neuestem Stand der Technik ausgestattete Räume.

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Das Fest in der Wegenerstraße 9 beginnt um 14 Uhr mit Spielangeboten drinnen und draußen. Dabei können Kinder und Jugendliche zahlreiche Spielgeräte von Billard über Tischtennis und Kicker bis hin zu Spielkonsolen ausprobieren. Der offizielle Teil wird um 17 Uhr mit einem Stehempfang eingeläutet, um 17.30 Uhr überbringt Dritte Bürgermeisterin Christine Strobl die Glückwünsche der Stadt, KJR-Vorstandsmitglied Sinan Cokdegerli wird die Gäste offiziell begrüßen.

Grußworte sprechen Bernhard Fuchs, der Leiter des Immobilienmanagments im Kommunalreferat, Johannes Gleißner vom Baureferat sowie der kommissarische Leiter des Stadtjugendamtes, Markus Schön.

Ab 18.30 Uhr zeigen Jugendliche, was sie können, darunter die Breakdance-Gruppe des JTP. Im ersten Stock ist die Ausstellung »Betrachte die Sache mal ganz anders!« zu sehen. Jugendliche haben hier ihre Sicht zum Thema Rassismus und Nationalismus festgehalten. Das Fest klingt mit Musik und Unterhaltung aus. Ehemalige und jetzige Besucher, deren Eltern sowie Nachbarn und Freunde des Hauses sind herzlich eingeladen, mitzufeiern. Nostalgiefotos aus den Anfangsjahren laden ein, in alten Erinnerungen zu schwelgen und vielleicht bisher unbekannte Geschichten kennenzulernen. So wie die Erzählung eines Nachbarn, der in der Nachkriegszeit Besucher im damaligen Jugendheim war. Er erzählte kürzlich, dass einmal bei einer gut besuchten Tanzveranstaltung Uschi Obermaier mit den Rolling Stones im Jugendtreff auftauchte. »Denen war es wohl in Schwabing zu langweilig«, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Am 12. September 1953 öffnet mit dem »Freizeitheim Harthof« die erste Freizeitstätte im Münchner Norden, es ist überhaupt erst die Dritte solche Einrichtung in ganz München. Die Altersspanne der Besucherinnen und Besucher wurde mit der Zeit immer größer und lag irgendwann zwischen sechs und 21 Jahren. Deshalb gingen 1972 aus dem Freizeitheim ein eigenes Kinderhaus und ein separater Jugendtreffpunkt hervor, die ihre Räume im gewohnten Haus fanden.

Ein Anbau des Kinderhauses im Jahr 2001 linderte die größte Raumnot, Kinder konnten nun ein zusätzliches Hausaufgabenzimmer nutzen, auch die pädagogischen Fachkräfte hatten jetzt ein eigenes Büro.

2013 wurden die alten Gebäude abgerissen, die Kinder und Jugendlichen fanden in dieser Zeit ein Ausweichquartier in Containern gleich neben der Baustelle.

Räume sind fast fertig

Im Neubau können sich die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren nun über einen Spielraum, einen Werkraum, einen großen Gemeinschaftsraum, ein separates Mädchenzimmer und sogar über einen eigenen Toberaum freuen. Die Räume des Jugendtreffpunkts sind fast fertig, derzeit entsteht gemeinsam mit den Jugendlichen eine gemütliche Chill-ecke, als nächstes Projekt bauten sie im Außenbereich noch einen Grill- und Pizzaofen.

Im Jugendtreffpunkt genießen die Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren besonders das schöne Billardzimmer, im Medienraum finden Sie Computer mit Internetzugang und einer Playstation, im Fitnessraum können sie Kraft und Ausdauer trainieren und das gemütliche Mädchenzimmer haben die Mädchen mitgestaltet.

Insgesamt 345 Quadratmeter stehen den Kindern und Jugendlichen nun zur Verfügung. Der Neubau ist sogar eine der Stationen bei den Münchner »Achitektouren 2016« am 25. und 26. Juni. Kinderhaus und Jugendtreffpunkt gehören zu den ältesten Einrichtungen ihrer Art in München. Während der letzten sechs Jahrzehnte wurden die Gebäude immer wieder mit einfachen Mitteln erweitert. So entstand im Laufe der Zeit ein Gebäudekonglomerat, das weder wirtschaftlich saniert noch sinnvoll erweitert werden konnte. »Ein Neubau des gesamten Komplexes war daher die beste Lösung«, erläuterte Kommunalreferent Axel Markwardt. »Nur durch eine Neuplanung konnten sich wirtschaftlich und energetisch nachhaltige Gebäude schaffen lassen, die den Anforderungen des pädagogischen Konzepts langfristig Rechnung tragen.«

Aus pädagogischen Gründen errichtete das Baureferat das Kinderhaus und den Jugendtreff in getrennten Gebäuden. Der Baubeginn erfolgte im August 2013, fertiggestellt wurden die Gebäude im Oktober 2015.

Der Neubau des Kinderhauses und Jugendtreffs Harthof ist Bestandteil des gesamten Sanierungsprogramms von 26 Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in München. Für das Projekt wurden vom Stadtrat 4,9 Millionen Euro genehmigt.

Die voraussichtlichen Baukosten liegen bei 4,6 Millionen Euro. 370.740 Euro davon trägt der Bayerische Jugendring, der den Neubau aus Mitteln des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung fördert. Das Kinderhaus Harthof und der Jugendtreffpunkt Harthof sind städtische Freizeitstätten in Trägerschaft des Kreisjugendring München-Stadt. Sie sind Institutionen im Stadtteil, Generationen von Kindern und Jugendlichen haben hier ein verlängertes Wohnzimmer gefunden. Seit mehr als 60 Jahren bieten sie Mädchen und Jungen ein vielfältiges Spiel- und Beschäftigungsangebot.

Das Kinderhaus Harthof wendet sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Der Jugendtreffpunkt Harthof wendet sich hingegen an Teenies und Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren. Die Schwerpunkte sind der Offene Treff, Freizeit- und geschlechtsspezifische Angebote, Kulturarbeit, Mitbestimmung und interkulturelle Arbeit.

Wer nun neugierig geworden ist, erhält nähere Informationen auf www.harthofpower.de sowie www.kinderhaus-harthof.de

Artikel vom 01.06.2016
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