Alles Gaga?

Zentrum · Dada feiert seine Münchner Wurzeln

Zentrum · »Gä weida Dada« – um diese Wortkombination zu verstehen, muss man entweder Bayer, Münchner, Dadaist oder am besten alles zusammen sein.

Denn nicht nur, dass das Münchner Literaturarchiv Monacensia, die Stiftung Lyrik Kabinett und das Münchner Stadtarchiv unter diesem Motto ein spannendes Schlaglicht auf diese wohl schrägste aller schrägen Kunstformen werfen. Anlass ist neben dem 100-jährigen Jubiläum vor allem die Tatsache, dass wichtige Wurzeln des einst im Zürcher „Cabaret Voltaire“ geborenen Dadaismus tatsächlich auch in München liegen.

Welche, das sollen noch bis September vier Dada-Abende und die Publikation »Gä weida Dada. 100 Jahre Dada und München« mit Texten der beteiligten Autoren und einem Essay des Herausgebers Andreas Trojan, erschienen bei Black Ink., zeigen.

Im Lyrik Kabinett in der Amalienstraße 83a und dem Stadtarchiv in der Winzererstrasse 68 werden einige der wichtigsten Fragen zudem live geklärt. Wie beispielsweise die, ob sich „ein Enjambement im Sprung von 4 zu 5 versteckt hält« oder warum Christian Uetz – vorerst – lieber schweigt. Die Sängerin Dagmara Kraus wendet sich mit ihrem Werk »Af’teur-lè di zagte vîr zint maoulzalât‘“ wiederum an die musikalisch interessierten Gemüter und knüpft damit nahtlos an Stefan Raabs »Wadde hadde dudde da?« aus dem Jahr 2000 an.

Dies kann man natürlich auch als gehobenen Blödsinn ansehen, der in München aber einen der besten Plätze überhaupt besitzt: Nämlich das Valentin-Karlstadt-Musäum, wo man sich beim Dada-Sommerfest im Innenhof des Isartors am 2. Juni ab 19 Uhr selbst ein Bild machen kann.

Artikel vom 01.06.2016
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