17-Jährige für Erfindung ausgezeichnet

München · Schülerin Stefanie Albers entwickelt Neurofeedback-Gerät

Stefanie Albers entwickelte das Neurofeedback-Gerät und wurde nun dafür ausgezeichnet.	Foto: CBM/Albers

Stefanie Albers entwickelte das Neurofeedback-Gerät und wurde nun dafür ausgezeichnet. Foto: CBM/Albers

Altstadt-Lehel-München · Eine Schülerin des St.-Anna-Gymnasiums hat ein Neurofeedback-Gerät entwickelt, um damit Menschen mit Konzentrationsstörungen zu helfen.

Dafür erhielt Stefanie Albers (17) den Sonderpreis »Innovationen für Menschen mit Behinderungen«der Christoffel-Blindenmission (CBM). Der Preis wird im Rahmen des Landeswettbewerbs Bayern der Stiftung »Jugend forscht« vergeben.

Computerspiel statt Medikamente

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Hyperaktivität oder an Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS bzw. ADS). Sie können sich nur schwer und lediglich für kurze Zeit konzentrieren. Oft nehmen die Betroffenen deswegen Medikamente wie das umstrittene Ritalin oder bekommen Therapien wie Neurofeedback-Sitzungen bei Spezialisten verschrieben. Da diese Behandlung bisher sehr zeitintensiv und mit Aufwand und Kosten verbunden ist, hat Stefanie ein kostengünstiges Neurofeedback-Verfahren für Zuhause entwickelt. Dafür hat sie ein elektronisches Geschicklichkeitsspiel mit einem selbstentwickelten Computerprogramm kombiniert. Ein Stirnband misst über Elektroden die Hirnströme des Benutzers. Je nachdem ob die Testperson entspannt ist oder sich konzentriert, zeigt Stefanies Computerspiel die sich verändernden Hirnströme als verschiedene Farbflächen an. Ziel des Spiels ist es, die Farben – und damit die Hirnströme bewusst zu verändern. So wird zum Beispiel das Grün in der Entspannungsphase durch gezielte Konzentration zu einem Rot. Damit können Kinder und Jugendliche jetzt bequem und kostengünstig zu Hause ihre Aufmerksamkeit schulen. Für diese Entwicklung bekommt Stefanie Albers den CBM-Sonderpreis.

Der CBM-Sonderpreis zeichnet jedes Jahr kreative Studien und Erfindungen aus. Prämiert werden Arbeiten, die behinderten Menschen den Alltag erleichtern oder sich mit dem Zusammenhang von Krankheit und Behinderung befassen. Gewinnen können außerdem Ideen, die einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit hier und in Entwicklungsländern leisten. Denn weltweit gibt es rund eine Milliarde Menschen mit Behinderungen, 80 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Alle ausgezeichneten Landessieger haben die Chance, den von der CBM ausgeschriebenen Bundessonderpreis zu erhalten. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert. Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe: Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 672 Projekte in 65 Ländern.

Weitere Informationen gibt es online unter www.cbm.de

Artikel vom 25.05.2016
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