Keine Schilderflut

Giesing/Harlaching · BA 18 fordert Umdenken

Giesing/Harlaching · Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching will die auch in seinem Abschnitt grassierende Schilderflut an der Isar eingedämmt wissen.

Im Rahmen der letzten Sitzung sprach sich das Stadtteilgremium einmütig gegen diese »Schilderwut« aus und will die strittige Frage bei einem Ortstermin mit Vertretern der Stadt klären. Besonders den Abschnitt zwischen der Marienklause und der Tierparkbrücke haben die Stadtteilmandatare einer kritischen Überprüfung unterzogen. »Erst wurden Schilder aufgestellt, um sie danach teilweise wieder abzubauen und schließlich 25 neue allein in diesem Abschnitt aufgestellt – das ist eine Verschandelung«, schimpfte etwa CSU-Mandatar Ferdinand Brinkmöller. Auch weitere BA-Mitglieder beklagten den Umstand, dass zunächst sehr viel Geld in die Renaturierung der Isar gesteckt wurde, um sie danach wieder zu »verschandeln« und mit einem Schilder-Meer zu fluten.

Im Baureferat kann man die Aufregung aus dem Stadtteil nicht verstehen. Alle Maßnahmen seien mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt abgesprochen, so Sprecherin Dagmar Rümenapf. »Im Rahmen eines Pilotprojektes im Vorjahr sollte etwa auf die Einhaltung der Grillzonen und bestehende Regeln an der Isar explizit hingewiesen werden«, so die Sprecherin. Bei der Stadt verweist man in diesem Zusammenhang auch auf die stetig anwachsenden Beschwerden vonseiten vieler Anwohner – die auch im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching oder im Rahmen der letzten Bürgerversammlungen deutlich gegen die zunehmenden Duft- und Lautstärke-Emissionen vor Ort zu Felde gezogen waren. Nach Mitteilung des Baureferates würden die Schilder zudem in der kälteren Jahreszeit und bei Hochwasser abgebaut.

Auch die Aufregung des BA im Rahmen von Baumfällungen kann man seitens der Stadtbehörde nicht verstehen. »Infolge von Sturm Niklas mussten vor allem im Vorjahr nicht mehr verkehrssichere Bäume entfernt werden«, so Rümenapf. Über alle Baumfällungen und –entfernungen würden die betreffenden Bezirksausschüsse im Vorfeld bereits informiert. Gerade die Rodungen kranker Bäume ebenso wie das Entfernen von schädlichen Krautarten vom »Japan-Knöterich« bis zum »Springkraut« trage im Gegenteil dazu bei, den renaturierten Isarraum zu schützen.

Der BA freilich bleibt hartnäckig. Man will erneut mit Vertretern der Stadt die Entwicklungen entlang der Isar genau beäugen und deshalb Vertreter der zuständigen Fachstellen zu einem Ortstermin einladen. »Vielleicht sind dann ja auch welche dabei, die wissen, wie schön es dort vor den Rodungen und Schilderwaldplatzierungen aussah«, so der Tenor im Stadtteilgremium. HH

Artikel vom 24.05.2016
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