Die Erlöserkirche, ein gutes Stück Schwabing, feiert 100-jähriges Jubiläum

Ein Ort zum »Auftanken«

Schwabing · Ein gutes Stück Schwabing wird in dieser Woche 100 Jahre alt!

Die Erlöserkirche an der Münchner Freiheit feiert bis zum 14. Oktober ihren Geburtstag. Zu den ersten Gratulanten gehörte Oberbürgermeister Christian Ude. „Die Freiheit des Glaubens und das Engagement der Schwabinger Bürger Innen diente vor hundert Jahren als Grundstein für das Symbol der Münchner Freiheit: In Schwabing wurde die evangelische Erlöserkirche gebaut.

Selbstbewusst hatten sich die BürgerInnen zusammengeschlossen, um das Geld für „Ihre Kirche“ zu sammeln. Als Ort wählten sie den Marktplatz. Die Kirche sollte ein Raum für alle Schwabinger sein, ein Treffpunkt zum Gespräch, für kulturelle Veranstaltungen. In Schwabing ist die Kirche heute ein Ort geworden, wo sie loslassen können(...)“, so das Stadtoberhaupt in einem Schreiben.

1895 gab der damalige „Protestantische Kirchenbau-Verein Schwabing“ dem Architekten Theodor Fischer den Auftrag, eine neue Kirche zu bauen. Diesem Glücksfall verdankt Schwabing die „schönste protestantische Kirche Münchens“ und zugleich die einzige Jugendstilkirche Oberbayerns. Das 100-jährige Jubiläum wird mit einer Reihe außergewöhnlicher Aktivitäten begangen.

Ein Höhepunkt dabei ist das Festkonzert am Freitag, 12. Oktober, bei dem das Oratorium „A Child of our Time“, unter der Leitung von Candida Kirchhoff, zu hören sein wird. Ein weiteres Projekt, das speziell zum Jubiläum realisiert werden soll, ist eine große Lichtinstallation des französischen Künstlers Pipon. Er will die Erlöserkirche in einen strahlenden Lichtkörper verwandeln.

Die Jugendlichen der Erlöserkirche haben speziell zum Jubiläum der Unterführung in der Ungererstraße einen neuen Anstrich gegeben. Der Künstler und Innenarchitekt Hans Christoph Metz unterstützte die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Etwa drei Monate lang wurde fleißig gemalt. Das Werk zeigt die zeitgeschichtliche und religiöse Entwicklung Schwabings. Von der Kirche kommend sieht der Besucher zunächst einen Mönch mit einer Bibel in der Hand (Martin Luther). Auf der rechten Seite ist ein Zug mit sechs Pferde-Wägen zu sehen. In und vor den Wägen befinden sich Leute die in Schwabing lebten.

Auf der gegenüberliegenden Seite sind Litfasssäulen aufgemalt, auf denen verschiedene historische Ereignisse zu sehen sind wie die Weimarer Jahre, die Grundsteinlegung der Erlöserkirche und die Olympischen Spiele. Auf der anderen Seite befindet sich eine Spirale, die Zukunft und Erlösung symbolisieren soll. Von einigen Passanten gab es bereits dickes Lob! ct

Artikel vom 11.10.2001
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