Das neue Gymnasium Ottobrunn

Ottobrunn · Offene »Lernlandschaften«

Ansicht der Schule von der Ecke Friedrich-Rückert-Straße/Karl- Stieler-Straße.

Ansicht der Schule von der Ecke Friedrich-Rückert-Straße/Karl- Stieler-Straße.

Ottobrunn · Mit einem übergroßen Schlüssel in der Hand zog Schulleiter Achim Lebert Anfang April ins neue Schulgebäude ein - und mit ihm 1.120 Schüler und 110 Lehrer. Die Schulfamilie staunte nicht schlecht, wie gekonnt das Architekturbüro Bernhard Heid aus Fürth seinen Siegerentwurf in Beton gegossen hat.

Das Büro hatte 2012 den Architektenwettbewerb gewonnen und arbeitete seither am 37 Millionen Euro teuren Neubau des Gymnasiums.

Gang durchs Gebäude

Die ohnehin sehr große Aula kann durch den sich unmittelbar anschließenden Musiksaal vergrößert werden. Dieser hat mobile Wände, die bei Bedarf komplett zur Seite geschoben werden können. Links vom Haupteingang befindet sich die größer gewordene Bibliothek. Ausgestattet ist diese mit Wohlfühl-Sofas, abgetrennten Lernplätzen für die Oberstufe sowie mit einem Beamer mit Mini-Auditorium, dessen Sitze tribünenartig angelegt sind.

Im ersten Stock sind die Fach-, Vorbereitungs- und Übungsräume für Biologie, Physik, Chemie und Informatik sowie das Lehrerzimmer und die Verwaltungsräume untergebracht. Das Herzstück des Neubaus befindet sich im zweiten Stock: die »Lernlandschaften« für die Jahrgangsstufen 5 bis 9. Hier ist alles anders. Jede Jahrgangsstufe hat eine eigene Lernlandschaft, zu der fünf Klassenzimmer gehören. Nur ein Klassenraum hat eine Tür, die anderen haben offene Durchgänge. Da alle Zimmer zum Zentralbereich, der »Lern-oase« hin, Fenster haben, können sich Schüler und Lehrer verschiedener Klassen sehen – auch während des Unterrichts. »Dieses Konzept der Offenheit bietet ganz neue Möglichkeiten. Das Miteinander wird dadurch verstärkt; vor allem das der Lehrer untereinander«, sagt Schulleiter Achim Lebert. In der Lernoase können Schüler selbständig oder in Gruppen lernen oder Projekte auf Großleinwand präsentieren.

Damit das offene Miteinander nicht im Lärm untergeht, wurde auf eine hochwertige Akustikdämmung in Form von Decken- und Wandpaneelen sowie einem trittschallsicheren Teppichboden geachtet. Der Teppich, die Echtholzfurniere, die vielen Fensterflächen und eine eigene Dachterrasse für jede Jahrgangsstufe schaffen in der zweiten Etage des Gymnasiums eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre. Das ist ganz in Leberts Sinne: »Wer sich wohlfühlt, ist motivierter und kann besser lernen«.

Farbliche Akzente

Auch farblich wurden im neuen GO Akzente gesetzt: An der Fassade finden sich in einigen Fensterflügeln Anklänge an die Schulfarbe des Gymnasiums, ein spezielles Dunkelrot. Es hebt sich von den schwarzgrauen Fensterrahmen deutlich ab. In jeder einzelnen Lernlandschaft sind Teppichboden und die Sonnenschutzpaneele in einer anderen Farbe gehalten. Bei der Jahrgangsstufe 6 ist beispielsweise hellorange angesagt.

Bau der Dreifachturnhalle

Noch etwas gedulden muss sich die Schulfamilie mit der Fertigstellung der Außen- und Sportanlagen. So wird derzeit an der Stelle, an der bisher die Zweifachturnhalle stand, ein Basketball-/Allwetterplatz mit Tartanbelag angelegt. Dieser soll nach den Pfingstferien nutzbar sein. Mit dem Bau der neuen Dreifachturnhalle östlich des neuen Gymnasiums wurde eben erst begonnen. Die Inbetriebnahme ist zum Beginn des Schuljahres 2017/18 geplant. MO

Meilensteine des neuen Gymnasiums
15. Dezember 2009 Beschluss zum Neubau des GO
7. Dezember 2012 Prämierung des Siegerentwurfs des Architektenwettbewerbs
August 2013 Umzug in das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Februar 2014 Abriss des Zentralbaus des alten GO
Juni 2014 Baubeginn
Dezember 2014 Beschluss zum Bau einer neuen
Dreifachturnhalle
6. März 2015 Richtfest
Osterferien 2016 Rückumzug von Höhenkirchen-Siegertsbrunn nach Ottobrunn
4. April 2016 Erster Schultag im neuen Gebäude

Artikel vom 18.05.2016
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