Die Bibliothek als Aufenthaltsort

Ottobrunn · Entspannung garantiert

Die Leseterrasse der Gemeindebibliothek ist seit April geöffnet und lädt zum Schmökern ein. 	Foto: Theresa Ohletz

Die Leseterrasse der Gemeindebibliothek ist seit April geöffnet und lädt zum Schmökern ein. Foto: Theresa Ohletz

Ottobrunn · In meiner Kindheit ging ich in die »Leihbücherei«. Ziel und Zweck des Besuchs war das Ausleihen von spannenden Büchern, die Versorgung mit frischem »Lesestoff«. 40 Jahre später hat sich das Selbstverständnis einer öffentlichen Bibliothek stark gewandelt.

Die moderne Bibliothek will Menschen jeden Alters einen Aufenthaltsort bieten, den sie ohne Konsumzwang und Mitgliedschaft aufsuchen können, um dort zu verweilen, zu lesen, zu lernen, sich zu informieren oder zu entspannen.

Zum Verweilen gibt es in Ottobrunn nicht nur funktionelle Stühle, sondern auch bequeme Sessel, Sitzsäcke und eine Ledercouch. Durchgängige Öffnungszeiten von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr laden dazu ein, die Mittagspause in der Bibliothek zu verbringen. Zur Selbstbedienung steht eine Nespresso-Maschine zur Verfügung und seit April ist bei schönem Wetter die Leseterrasse im 2. Stock geöffnet.

Beschauliche Atmosphäre am Abend

Am Donnerstag öffnet die Gemeindebibliothek erst um 14.00 Uhr, hat dann aber bis 21.00 Uhr auf. Viele Stammkunden schätzen die kontemplative Atmosphäre, bei der sie ohne Termindruck in den 100 Zeitschriften-Abos oder den Roman- und Sachbuchregalen stöbern. »Die ‚blaue Stunde‘ am Donnerstagabend gehört nur mir; ich genieße sie und fahre deswegen jede Woche von Brunnthal nach Ottobrunn« schwärmt eine Frau um die Fünfzig. Auch junge Eltern finden ab 19.00 Uhr eine ruhige Bilder- und Kinderbuchecke vor, in der sie ungestört Medien für ihre Kleinen aussuchen können. Ältere Jugendliche bringen ihren Laptop zum Arbeiten oder Surfen mit und nutzen das kostenlose WLAN an den Arbeitsplätzen im 2. Stock.

Neu im Mai

Ab Mitte Mai bekommen Jugendliche den hellen und sonnigen Platz vor der Leseterrasse als ihren Aufenthaltsort. Die Jugendbücher für die Schüler der 5. und 6. Klassen wandern vom 1. in den 2. Stock. Die zwei kostenlosen Internetplätze im 1. Stock sind mit einem Farbdrucker verbunden (15 Cent pro Ausdruck). Am Samstagvormittag besuchen viele Väter mit ihren Kindern die Bibliothek, oder die ganze Familie schaut vorbei und holt sich ihren Medienbedarf für das Wochenende. Dabei sind fast immer Kinder- und Jugendfilme im Ausleihkorb.

Die Gemeindebibliothek hat sich zu einem modernen Freizeit-, Lern-, Erlebnis- und Aufenthaltsort entwickelt, den die Besucher gerne aufsuchen, aber nicht immer mit einer Ausleihe verbinden. Ute Raab

Artikel vom 18.05.2016
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