Reine Herzenssache

Richtig. Wichtig. Lebenswichtig: Am ­4. Juni ist Tag der Organspende

Für mehr als 10.000 schwerkranke Menschen in Deutschland ist eine Transplantation oft der einzige Weg um zu überleben.	Foto: DSO

Für mehr als 10.000 schwerkranke Menschen in Deutschland ist eine Transplantation oft der einzige Weg um zu überleben. Foto: DSO

München · Die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende am Samstag, 4. Juni, zu der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sein Kommen angekündigt hat, findet dieses Jahr in München auf dem Marienplatz (10 bis 18 Uhr) statt. Schirmherr ist Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Feste Programmpunkte sind ein ökumenischer Dankgottesdienst, Informationsstände sowie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Musik und informativen Talkrunden. Immer mehr Menschen haben sich bereits entschieden. Inzwischen hat jeder dritte Bundesbürger laut Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen Organspendeausweis. Und immer mehr Menschen setzen sich mit der Frage auseinander, ob sie ihre Organe nach dem Tod spenden möchten. Für eine stabile Entscheidung braucht es Kopf, Bauch und Wissen. Der Tag der Organspende am 4. Juni soll unter dem Motto »Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.« hierzu seinen Beitrag leisten und stellt gleichzeitig mit dem Aufruf »Entscheide dich« die Organspende als Herzenssache in den Mittelpunkt.

Über 10.000 Patienten warten in Deutschland derzeit auf eine Organtransplantation, für viele ist es die einzige Chance, zu überleben. Demgegenüber stehen 3.083 Organe, die im vergangenen Jahr transplantiert wurden. Insgesamt waren es in Deutschland 877 Menschen, die ihre Organe gespendet haben, um schwerkranken Menschen zu helfen. Der Tag der Organspende soll zeigen, was die nüchternen Zahlen nicht abbilden können – die Schicksale dieser Menschen und ihrer Familien: Da gibt es Hoffnung, Freude und Dankbarkeit auf der Empfängerseite, aber auch Abschied, Trauer, Hilfsbereitschaft und sehr viel Nächstenliebe bei den Menschen, die sich für eine Organspende entschieden haben. Es geht um die Not und Verzweiflung auf der Warteliste und um die Freude über die neue Lebensqualität nach einer Transplantation. Es geht um Familien, die trotz tiefer Trauer an andere denken. Nicht zuletzt gilt der Dank aber auch all jenen, die sich zu Lebzeiten mit dem Thema auseinandergesetzt und ihre Entscheidung getroffen haben.

Als Grund, warum sich Menschen noch nicht entschieden haben, nennt jeder Dritte ohne Organspendeausweis laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema. Der Tag der Organspende soll deshalb informieren und gleichzeitig motivieren, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Immerhin wären grundsätzlich sieben von zehn Bundesbürgern bereit, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden. Wie die Entscheidung letztendlich ausfällt, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist vor allem, dass man sich entscheidet. Denn eine selbstbestimmte Entscheidung entlastet auch die Angehörigen, die ansonsten im Ernstfall nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen befragt werden. Die Entscheidung wird nirgends registriert und kann formlos geändert werden, indem ein neuer Ausweis ausgefüllt wird.

Seit 34 Jahren machen Patientenverbände und weitere Institutionen immer am ersten Samstag im Juni bundesweit auf das Thema Organspende aufmerksam. Der Tag der Organspende will beides: danken und aufklären. Mit Vorurteilen aufräumen und ganz unmittelbar zeigen, wie viel Glück ein kleines Kreuz im Organspendeausweis bewirken kann. Alle, die noch Fragen zur Organspende und Transplantation haben, erhalten auch am Samstag, 4. Juni, von 9 Uhr bis 16 Uhr, individuelle Antworten über das Infotelefon Organspende unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/90 40 400. Das Infotelefon Organspende ist sonst von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 18 Uhr erreichbar.

Der Organspendeausweis sowie kostenlose Informationsmaterialien können beim Infotelefon oder per E-Mail an infotelefon@organspende.de bestellt werden. Petra Soir

Artikel vom 17.05.2016
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