Löwen verabschieden sich mit Niederlage in die Sommerpause

Teurer Ausflug zum Saisonfinale

Cheftrainer im Saisonfinale: Denis Bushuev (Archivbild). Foto: A. Wild

Cheftrainer im Saisonfinale: Denis Bushuev (Archivbild). Foto: A. Wild

München/Giesing · Im mit 12.542 Plätzen ausverkauften und zur Hälfte mit Gästefans gefüllten Stadion am Bornheimer Hang unterlagen die Münchner Löwen am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison 2015/2016 dem FSV Frankfurt 1899 mit 1:2 (0:0).

Co-Trainer Denis Bushuev saß bei den Giesingern auf der Bank – Interimstrainer Daniel Bierofka musste ob seiner abgelaufenen Sondergenehmigung auf der Tribüne Platz nehmen. Die Partie lebte von der Spannung um den drohenden Abstieg der Gastgeber, die das Spiel gewinnen mussten. Löwen-Keeper Vitus Eicher bewahrte seine Farben in der ersten Halbzeit mit mehreren Glanzparaden vor einem möglichen Rückstand.

Direkt nach dem Seitenwechsel gingen, dem Spielverlauf nach etwas überraschend, die Gäste in Führung. Valdet Rama überlistete Frankfurts Schlussmann Andre Weis mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 0:1 (48. Min.). Christopher Schindler holte kurz darauf mit einer Grätsche im Sechzehnmeterraum den Brasilianer Felipe Pires von den Beinen. Schiedsrichter Felix Zwayer gab Strafstoß. Frankfurts Kapitän Edmond Kapllani verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich (56. Min.).

Weil ein Remis dem FSV nicht reichen würde, erhöhten die Gastgeber das Risiko und standen gegen Ende mit fünf Stürmern auf dem Platz. Nachdem in der 66. Minute zunächst Weis mit einer starken Reaktion gegen Rama einen erneuten Rückstand der Gastgeber verhindert hatte, wurde es in der Schlussviertelstunde turbulent. Maximilian Wittek kassierte nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte (82. Min.). Gary Kagelmacher ging zwei Minuten vor dem Ende im Strafraum ungeschickt gegen den eingewechselten Zlatko Dedic zu Werke und verursachte den zweiten Elfmeter im Spiel. Kapllani verwandelte erneut sicher zum 2:1-Endstand (88. Min.).

Auf den Relegationsplatz rettete sich dennoch mit einem 1:0 (0:0) über RB Leipzig der MSV Duisburg, der nun in zwei Spielen gegen den Drittligisten Würzburger Kickers am Freitag 20. und Dienstag 24. Mai eine letzte Chance auf den Klassenerhalt bekommt.

Der TSV 1860 München verlor nicht nur die Partie am Bornheimer Hang, sondern auch den Tabellenplatz 14 an die Düsseldorfer Fortuna von Ex-Löwen-Trainer Friedhelm Funkel, die ihr Spiel bei Eintracht Braunschweig mit 2:0 (0:0) gewann. Ein nicht ganz billiger Verlust für die Giesinger – satte 450.000 Euro soll die dadurch verursachte Einbuße an Fernsehgeldern angeblich betragen.

Eine sarkastische Verabschiedung wurde FSV-Trainer Falko Götz zu Teil, der in der Saison 2003/2004 den TSV 1860 München in seiner Abstiegssaison in der Ersten Liga betreute. Tausende Giesinger Fans holten am Bornheimer Hang weiße Taschentücher heraus und winkten ihm höhnisch zu. Götz soll einst nach seiner Entlassung bei Löwenstüberl-Wirtin Christl Estermann einen Bierdeckel schuldig geblieben sein, von der resoluten Inhaberin ermahnt, dann das Geld per Post geschickt und seiner Sendung eine Packung Taschentücher beigelegt haben.

Für den FSV Frankfurt 1899 dürfte ein sofortiger Wiederaufstieg nur schwer zu realisieren sein. Zu groß wäre der finanzielle Kraftakt für den nur zweieinhalbtausend Mitglieder zählenden Traditionsverein.

Der SC Paderborn 07 steigt nach einer 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg als Schlusslicht ebenfalls in die Dritte Liga ab und steht fortan als einer von sieben Klubs in den Sport-Geschichtsbüchern, die auf direktem Weg von der Ersten in die Dritte Liga durchrutschten.

(as)

Artikel vom 16.05.2016
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