Löwe holt den Meistertitel

München · Leonidas Tzampisvili ist griechischer Meister im Ringen

In aller Bescheidenheit präsentiert Leonidas Tzampisvili seine Auszeichnung, während seine Trainer Sepp Werner  (li.) und Theodoros Giagkounidis fast platzen vor Stolz.	Foto: TSV

In aller Bescheidenheit präsentiert Leonidas Tzampisvili seine Auszeichnung, während seine Trainer Sepp Werner (li.) und Theodoros Giagkounidis fast platzen vor Stolz. Foto: TSV

München · Die Ringerabteilung des TSV 1860 München ist vielleicht nicht die größte im Verein. Doch getreu der Devise »Qualität ist wichtiger als Quantität« hat die Abteilung einen sportlichen Erfolg zu vermelden.

Der Ringer Leonidas Tzampisvili hat in seiner Heimat Griechenland in seiner Gewichtsklasse den nationalen Titel geholt. Bei den Löwen sind sie alle mächtig stolz auf ihren griechischen Meister. Schon am 11. April begann das Abenteuer für Leonidas Tzampisvili. Es ging zur Vorbereitung nach Drama in Griechenland. Zwei bis drei Trainingseinheiten am Tag, Akklimatisierung und 200 bis 300 Gramm, die noch runtermussten – das war das Programm. Wenige Tage später reisten sein Vater Ilias, Bruder Theo und sein Trainer Sepp Werner aus München an.

Zeitgleich musste Leonidas in Serres, einer fast 80.000 Einwohner zählenden Stadt in Griechenland, wo die Wettkämpfe stattfinden sollten, an der Waage antreten. Hier lief alles glatt. Dem Wettkampf am nächsten Tag statt nichts entgegen.

Schon um 9 Uhr wurden die Sportler in die Halle geführt. Nach dem Einmarsch und der Begrüßung der Sportler und Funktionäre begannen auch gleich die Wettkämpfe. Tzampisvili fand sehr gut in seine Vorkämpfe hinein, sodass er sich eine gute Ausgangssituation um den Titelkampf verschaffte.

Im endscheidenden vorletzten Kampf ging es nochmal darum, ob der Löwen-Ringer um Platz eins und zwei oder nur um drei und fünf ringt. Doch war hier die Sache relativ schnell nach 45 Sekunden geklärt: Es geht um Platz eins.

In einer zweistündigen Pause hatte jeder Finalteilnehmer nochmal die Chance, sich von dem bis dahin harten Wettkampftag zu erholen, sich zu stärken und sich nochmals mit den Trainern auf die Taktik für das Finale einzustellen.

Im Finale drehte der junge Löwen-Ringer einen frühen Rückstand noch souverän um

Um 17 Uhr war es dann so weit. Das große Finale begann mit dem Einzug der Sportler in die Halle. Nach dem Abspielen der griechischen Nationalhymne begannen dann endlich die Finalkämpfe, welche die Zuschauer schon lange herbeisehnten.

Leonidas Tzampisvili wurde um 18 Uhr aufgerufen sich bereit zu machen. Sein Kampf sollte um 18.30 Uhr beginnen. Der junge Sportler wirkte recht entspannt und fokussiert auf seine große Chance. Dagegen war seinen beiden Trainern Sepp Werner und Theodoros Giagkounidis die Anspannung sichtlich anzumerken. Auch die mitgereiste Familie war nervös und angespannt. Jetzt endlich begann der Kampf und nach einiger Zeit des Abtastens der beiden Sportler auf der Matte kamen auch die Aktionen. Nach einem missglückten Kopfzug von Tzampisvili bekam sein Gegner die ersten Wertungspunkte, im Bodenkampf konnte Leonidas kontern, zwei Punkte holen und die Oberhand gewinnen. Darauf hin startete er seine Punktejagd. Hierbei versetzte er alle in Erstaunen.

Das Publikum erhob sich von den Sitzen. Mit zwei Würfen über die Brust (Verkehrter Ausheber) mit den Wertungen 5 und 4 Punkten, konnte Leonidas den Finalkampf für sich endscheiden. Da bei Meisterschaften im griechisch-römischen Stil bei acht Punkten Differenz Schluss ist, gewann Leonidas Tzampisvili mit Technischer Überlegenheit deutlich mit 11:2 Punkten das Finale um Platz eins und zwei. Mit dem Titelgewinn sicherte sich Leonidas Tzampisvili die Teilnahme für die Griechische Meisterschaft 2017, in der er aber bereits als A-Jugendlicher schon bei den Junioren starten darf. Zudem gehört er nun auch dem Nachwuchskader Griechenlands an.

Am gleichen Abend ging es dann zurück nach Drama ins Hotel, wo dann mit der Familie und Freunden bis in die Nacht hinein gefeiert wurde. Am Montag ging es zurück nach München, wo der griechische Meister bereits von seinen Sportkameraden und Vorstandsmitgliedern der Ringerabteilung erwartet wurde. Auch zu Hause wurde ihm ein herzlicher Empfang von seiner Schwester, Mutter und Freunden der Familie bereitet.

Ein großes Dankeschön der kleinen Münchner Delegation ging an Temo Xeviashvili, Inhaber und Leiter des Hotels Villa Politia, der es sich nicht nehmen ließ, das Team mit der Unterbringung in seinem Hotel zu sponsern.

Artikel vom 12.05.2016
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