Zünftiger CSU-Maibockanstich

Bayerisches Reinheitsgebot und Hallbergmooser G'schichten

Oliver Tjarks stach das Fass Maibock gekonnt mit nur zwei Schlägan an.	Foto: Tanja Knieler

Oliver Tjarks stach das Fass Maibock gekonnt mit nur zwei Schlägan an. Foto: Tanja Knieler

Hallbergmoos-Goldach · Alles andere als verbockt war wieder einmal der Maibock-Anstich der CSU Hallbergmoos-Goldach - zumal Ortschef Oliver Tjarks diesmal mit zwei Schlägen das Fass Hofbräu-Maibock anstach. Festredner war auch in diesem Jahr der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstofer.

Über 90 Besucher haben es sich auch in diesem Jahr wieder nicht nehmen lassen, zu hören was Irlstorfer über die Lokalpolitik zu berichten wusste. Unter ihnen auch die Lokalpolitik: Landtagsabgeordneter Dr. Florian Herrmann, Bezirksrat Simon Schindlmayr, Bürgermeister Harald Reents sowie seine Stellvertreter Josef Niedermair und Josef Fischer, Alt-Bürgermeister Klaus Stallmeister, Ozan Iyibas, Vorsitzender des CSU-Landesarbeitskreis Migration und Integration, FU-Chefin Gabriele Partsch, der stellvertretende JU-Chef Helmut Beer.

CSU-Chef Tjarks ging nicht zuletzt wegen des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebots des Bieres in seinen einführenden Worten auf das Lieblingsgetränk der Bayern ein. »Das bayerische Reinheitsgebot ist das älteste Lebensmittelgesetz, Gütesiegel und Marke. Es gibt 40 Biersorten von 4.000 Biermarken in Bayern – das steht für die bayerische Biervielfalt.« Und Bier sei gesund, so Tjarks. »Schon 37 Bier am Tag decken den Tagesbedarf an Vitamin C.« Auch Festredner Erich Irlstorfer wusste über das Reinheitsgebot zu berichten. »500 Jahre Reinheistgebot heißt auch 500 Jahre Bierbauch und Fettleber. 1516, da war zu letzt ein Hallbergmooser CSUler Bürgermeister.«

Gemeinderat Franz Leichtle, das jüngste Mitglied, bezeichnete er als »Küken« und als »kommunalpolitische Frühgeburt«, der sich den Kampf mit den Straßenschilder auf die Fahnen geschrieben hat. »Vielleicht fährt er oft schneller, weil er die Schilder übersieht? Da kann es auch passieren, wenn man vom Auto gezwungermaßen aufs Fahrrad umsteigen muss, dass man erst zur Gemeinderatssitzung kommt, wenn sie schon vorbei ist.« Mit dem Nachnamen des CSU-Ortschefs Tjarks habe er immer noch seine Probleme, aber immerhin schon eine Eselsbrücke: eine knarrende alte Stalltüre. Tjarks sei unter die Schriftsteller gegangen und habe Werke mit klingendem Namen veröffentlicht: »Anzapfen für Anfänger« als Anspielung auf seine spritzige Premiere beim Maibockanstich im vergangenen Jahr, »Bockbiersee am Waldesrand«, »Anzapfen und Saalrenovierung – alles aus einer Hand«.

Übrigens: Beim diesjährigen Anstich haben einige ihre Plätze verlassen, um nicht wieder Opfer einer Maibockdusche zu werden. Völlig unnötig: Mit zwei Schlägen und nur ein paar wenigen Spritzern war das Bier zum Ausschenken bereit. Über den neuen Fraktionschef der CSU im Hallbergmooser Gemeinderat Christian Krätschmer wusste er, dass er den Gemeinderat nicht mit Hamberg begleiten wollte. »Da stellt sich für mich die Frage«, so Irlstorfer, »was hat er vor, einen Putsch, die neuen Olympischen Spiele?« Auch das Lieblingsthema von Sabina Brosch – die Glascontainer von Goldach – kannte Irlstorfer und verglich sie kurzerhand mit Jürgen Trittin, der immer noch für den Atomausstieg demonstriert, obwohl er schon längst beschlossen ist. Über Helmut Eckerl wusste er, dass er nicht nur Feuerwehrmann ist, sondern auch schon einmal ins Tütü schlüpft. Und der Fischer Sepp, 3. Bürgermeister, sei nicht mehr der schöne Sepp, sondern Guiseppe della Dorade. Aber all die Superman, Spiderman, Harry Potter haben es jetzt schwer, denn mit Harald Reents ist der begehrteste Junggeselle auf dem Markt. »Er ist die oberbayerische Antwort auf Allan Delon oder Brad Pitt.

Der Bob der Baumeister von Hallbergmoos ist wieder zu haben! Aber Achtung: Er ist viel unterwegs, so viel dass wir ihn wohl bei der nächsten Fundsachenversteigerung jemanden unterjubeln müssen. Denn Hallbegrmoos braucht wieder eine First Lady, darauf wird dann schon die FU achten. Denn das ist die politsche Macht, die die Menschen zueinander führt.«

Damit endete der satirische Maibock-Anstich, was blieb war die Gewissheit: Nach dem Maibock-Anstich ist vor dem Maibock-Anstich. Den Abend musikalisch gestalteten wieder einmal die Holledauer Hopfareissa.

Artikel vom 09.05.2016
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