Wetterkapriolen für den DAV Markt Schwaben

Berichte über zwei alpine Skitouren in den Pyrenäen und Lechtaler Alpen

Die Skitourengänger des DAV Markt Schwaben  waren heuer wieder unterwegs.	Foto: Kressirer

Die Skitourengänger des DAV Markt Schwaben waren heuer wieder unterwegs. Foto: Kressirer

Markt Schwaben · Dass das Wetter für Überraschungen sorgen kann, erfuhren die Skitourengänger des DAV Markt Schwaben heuer immer wieder.

Wanderungen in den Münchner Hausbergen
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Zuletzt anlässlich einer Skitourenwoche in den Pyrenäen, die ursprünglich als Durchquerung gedacht war, umgeplant werden musste und dennoch erst bei den letzten Abfahrten mit dem erwünschten sonnigen Wetter dienen konnte. Die Woche begann am Ostersonntag nach der Ankunft in Toulouse mit dem Transfer nach Gavarnie, einem für seine zirkusförmige Felsformation, dem »Cirque de Gavarnie«, bekannten Talort im zentralen Teil der französischen Pyrenäen.

Der Aufstieg zum »Refuge Wallon« und die Besteigung des »Pic de l’Alfron« (2.567m) konnte am nächsten Tag wie geplant durchgeführt werden. Trotz schlechtem Wetter kämpfte sich die Gruppe am Folgetag über zwei Übergänge, den »Col d’Arratille« und den »Col des Mulets« zum »Refuge des Oulettes« (2.151m) durch, ein Teil der Gruppe bestieg am Nachmittag noch den »Petit Vignemale« (3.032m). Die Tour des nächsten Tages, die Besteigung des »Vignemale« (3.298m) hingegen musste wegen dem anhaltenden schlechten Wetter abgeblasen werden. Stattdessen beschlossen die Teilnehmer »kleineren Bruder« des »Vignemale« anzugehen, den »Pic Cerbillona« (3247m). Die folgende Abfahrt zurück nach Gavarnie gestaltete sich steil und anspruchsvoll, so dass die warme Badewanne am Abend einem Wellnesstempel gleichkam. Das gute Essen mit entsprechendem Wein sorgte noch dazu für eine gute Regeneration nach dem anspruchsvollen Tag mit 32km Wegstrecke und ca. 1.780 überwundenen Höhenmetern.

Da allerdings der Wettergott den Markt Schwabenern weiterhin nicht wohlgesonnen war, setzten sie mit dem Auto auf die spanische Seite nach Benasque über, um von dort den »Pico de Aneto«, den mit 3.404m höchsten Gipfel der Pyrenäen anzugehen. Trotz besserem Wetterbericht, bestieg die Gruppe am folgenden Tag den »Pico Maledetta« (3.308m) im Nebel. Erst der letzte Tag kündigte sich mit gutem Wetter an und die Gruppe brach zum »Pico de Aneto« auf. Leider kam nach kurzer Zeit starker Wind und wieder Nebel auf, so dass die leichte Gratkletterei zum Gipfel über mit Eis und Rauhreif überzogene Felsen anspruchsvoller war als vermutet. Erst am Ende der rassigen Abfahrt kurz vor der Renclusahütte, die als Standort gedient hatte, kam wie verhext der blaue Himmel hervor und bei der Abfahrt zum Auto konnten die Teilnehmer noch einen Blick auf die tolle Landschaft und die Vegetation genießen. Immerhin blieb das Wetter am nächsten Tag stabil, so dass die Teilnehmer vor ihrem Rückflug die südfranzösische Stadt Toulouse bei frühlingshaften Temperaturen genießen konnten.

Eine angenehmere Überraschung erlebten die Teilnehmer einer Skitour in den Lechtaler Alpen. Ursprünglich als Zweitagestour mit Zelt geplant wurde die Tour wegen der schlechten Prognose auf einen Tag gekürzt, das Zelt blieb also zu Hause. Auch die Zahl der Teilnehmer hatte sich wegen des schlechten Wetters auf drei verringert. Ziel war der Dawinkopf (2.968m). Nach einer Tragestrecke von 400 Höhenmetern ging es über alte Lawinenkegel rasch sehr steil aufwärts. Erst kurz unterhalb des Gipfels durchdrang die Gruppe die Nebelschicht und genoss eine grandiose Aussicht über das Wolkenmeer. Nach kurzer Rast traten die Skifahrer die rasante Abfahrt durch die inzwischen aufgefirnten Steilflanken an und trafen erschöpft aber glücklich wieder beim Auto an.

Artikel vom 03.05.2016
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