Kaiserlich

Haidhausen · Franz Joseph in Karikaturen

Mit Karikaturen wie diesen befasst sich der Historiker Jozo Dzambo. 	Foto: VA

Mit Karikaturen wie diesen befasst sich der Historiker Jozo Dzambo. Foto: VA

Haidhausen · »Mir bleibt auch nichts erspart - Kaiser Franz Joseph im Spiegel der Karikaturen« ist der Titel eines Vortrags, den der Hisoriker Jozo Džambo vom am Mittwoch, 20. April, 19 Uhr, im Sudetendeutschen Haus an der Hochstraße 8 hält.

Der Eintritt ist frei. Kaiser Franz Joseph I. bestieg den Thron als achtzehnjähriger Mann im Revolutionsjahr 1848, das auch den habsburgischen Staat erschütterte. Forderungen der Revolutionäre führten zu Zugeständnissen bezüglich der Abschaffung der Zensur. Diese wurden jedoch wenige Jahre danach zurückgenommen, so dass Satire und Humor, die in Europa eine Blüte in Form von satirischen Zeitschriften erlebten, in Österreich recht dürftig verbreitet waren.

Einschränkungen brachte im Jahr 1852 der § 63 des Strafgesetzes: »Wer die Ehrfurcht gegen den Kaiser verletzt. . . macht sich des Verbrechens der Majestätsbeleidigung schuldig, und ist mit schwerem Kerker von einem bis zu fünf Jahren zu bestrafen.« Die Presseorgane standen also unter staatlicher Zensur oder sie übten eine Selbstzensur aus.

Zeichnern ausländischer Satireblätter bot das langjährige Regiment des Kaisers aber mehr als genug Stoff für Spott und Ironie. Nach dem Zerfall der Monarchie lebte Franz Joseph weiterhin in der Karikatur, nun als Geist, Vampir oder die Stimme aus dem Jenseits. Wenn er heute als Karikatur erscheint, so ist er nur noch ein milder und harmloser Herrscher, der eher Mitleid hervorruft.

Artikel vom 19.04.2016
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