Schmerzliche Niederlage für TSV 1860 München beim Tabellenletzten

Schiedsrichterfehlentscheidung – Klagelied in weiß-blau

Sonntagsschuss: Michael Liendl (Archivbild). Foto: A. Wild

Sonntagsschuss: Michael Liendl (Archivbild). Foto: A. Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München hat vier Spieltage vor Saisonende sein wichtiges Spiel beim Tabellenschlusslicht MSV Duisburg trotz 1:0-Führung mit 1:2 verloren. Eine ganz bittere Niederlage für die zuletzt seit fünf Partien sieglosen Giesinger, die mit fünfundzwanzig Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz verharren.

Der Konkurrent SC Paderborn gewann hingegen sein Abstiegsduell beim FSV Frankfurt mit 2:0. Die Hessen sind ebenso stark gefährdet wie Fortuna Düsseldorf, das mit 1:3 in Fürth verlor. Der 2-1 (0:0)-Sieg für den MSV Duisburg über die Münchner war ein glücklicher und lässt die nun punktgleichen Männer von der Wedau wieder Hoffnung schöpfen. Beide Klubs liegen drei Zähler vom rettenden Ufer entfernt. In Giesing hadert man mit dem Schiedsrichtergespann um Thorben Siewer. Michael Liendl hatte in einer spielerisch niveauarmen und von Nervosität geprägten Partie die Gäste im zweiten Durchgang mit einem Sonntagsschuss nach vierundsechzig Minuten mit 1:0 in Führung gebracht. Mangels Anspielmöglichkeit hatte der Österreicher aus knapp dreißig Metern abgezogen und unhaltbar in den Winkel getroffen.

Zehn Minuten später sprang ein Kopfball des eingewechselten Duisburgers Thomas Bröker an den Innenpfosten und segelte die Torlinie entlang – Löwen-Keeper Stefan Ortega schlug den Ball mit den Fäusten weg. Linienrichter Fabian Maibaum, der gut und gern dreißig Meter entfernt stand, wollte das Leder hinter der Linie gesehen haben und hob die Fahne. Schiedsrichter Thorben Siewer folgte seinem Assistenten und gab das höchst umstrittene 1:1 (74. Min.). Ortega schimpfte: »Eine absolute Frechheit – der Linienrichter konnte es aus seiner Position auf keinen Fall sehen.« Nach achtzig Minuten verloren die Gäste zudem Milos Degenek, der vom Unparteiischen wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Feld geschickt wurde. In der turbulenten Schlussphase erzielte der MSV vor 22.482 Zuschauern noch den Siegtreffer. Der Nigerianer Victor Obinna kam im Strafraum an den Ball und traf per Aufsetzer zum 2:1 (85. Min.).

Löwen-Trainer Benno Möhlmann musste auf seinen Innenverteidiger und Kapitän Christopher Schindler verzichten, der nach dem Aufwärmen über Übelkeit geklagt hatte. Blickt man auf Möhlmanns statistische Werte in seiner Zeit beim TSV 1860 München ist es die Punktausbeute eines Absteigers. 1,0 Zähler pro Spiel im Schnitt aus bislang neunzehn Partien könnten dem Routinier am Saisonende einen wenig schmeichelhaften Platz in den Geschichtsbüchern des Klubs bescheren. Noch weniger Punkte hat in der Zweitliga-Historie des TSV 1860 München seit 1974 noch nie ein Löwen-Trainer mit seinem Team gesammelt. »Wir sind in einer Situation, die sehr, sehr eng ist. Aber wir sind noch nicht raus«, macht Möhlmann sich und seiner Mannschaft Mut für die letzten vier Spiele. »Wir müssen uns jetzt auf die Brust klopfen und sehen, dass es so nicht geht!«

Am kommenden Sonntag kommt Eintracht Braunschweig nach Fröttmaning. Die Begegnung der beiden Bundesliga-Altmeister beginnt um 13:30 Uhr.

(as)

Artikel vom 17.04.2016
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