Griechische Geschichte und ihr Platz in München

Griechen feierten in den Propyläen Jahrestage zweier bedeutsamer Ereignisse

Archimandrit Georgios Siomos, Generalkonsulin Panagiota Konstantinou, Erzpriester Apostolos Malamoussis und Nikos Kostis (v. li.) unter der Inschrift in den Propyläen am Königsplatz.	Foto: Christian Lehrer

Archimandrit Georgios Siomos, Generalkonsulin Panagiota Konstantinou, Erzpriester Apostolos Malamoussis und Nikos Kostis (v. li.) unter der Inschrift in den Propyläen am Königsplatz. Foto: Christian Lehrer

München · Die Beziehungen zwischen Griechenland und München sind seit knapp 200 Jahren etwas Besonderes. Der erste König Griechenlands kam 1832 aus München, dort aus dem Haus der herrschenden Wittelsbacher.

Otto I. ging nach Griechenland, nachdem er dort zum König gewählt worden war. Vorausgegangen war eine Zeit, in der Griechenland mehrere Jahrhunderte lang unter osmanischer Herrschaft gestanden hatte. Ottos Vater Ludwig I. war ein ausgesprochener Anhänger der griechischen Kultur. Ihm haben die Münchner ihren griechischen Tempel, die Propyläen am Königsplatz zu verdanken.

In diesem Jahr feiern die Griechen zwei Gedenktage und sie feiern sie auch in München. Am 10. April 1821, also vor 195 Jahren, begann der Aufstand der Griechen gegen die osmanische Herrschaft, auf den Tag genau fünf Jahre später, also vor 190 Jahren, ereignete sich der für das griechische Selbstverständnis bedeutsame Exodus aus der belagerten Stadt Messolongi, bei dem die osmanischen Besatzer ein Massaker unter den Flüchtenden anrichteten.

Aus Anlass dieser historischen Ereignisse, dem Namenstag des heiligen Patriarchen Gregorios V. am 10. April und der Anbringung seines Namens, sowie der Namen weiterer griechischer Heroen, im Auftrag von König Ludwig I. im Inneren der Propyläen wurde ein Gedenkgottesdienst am Sonntag, dem 10. April, in den Propyläen gefeiert.

Nach der Begrüßung durch Erzpriester Apostolos Malamoussis und kurze Einführung in den historischen Kontext des Gedenktages folgte der Gedenkgottesdienst mit den Geistlichen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland in München, Archimandriten Georgios Siomos, Erzpriester Apostolos Malamoussis und Priester Thomas Karamitsos, unter Mitwirkung des Byzantinischen Kantorenchors unter der musikalischen Leitung von Prof. Dr. Konstantinos Nikolakopoulos von der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der LMU München.

Die Griechische Generalkonsulin in München, Panagiota Konstantinopoulou, hat ebenfalls teilgenommen und Grußworte überbracht. Anschließend gab es eine kurze Führung durch die Propyläen mit dem Historiker Dr. Reinhard Bauer.

Das Datum 10. April hat in der griechischen Geschichte eine hervorgehobene Bedeutung. Die beiden historischen Ereignisse fanden jedoch am 10. April nach dem julianischen Kalender statt. Der eigentliche Jahrestag der beiden Ereignisse ist am Samstag, 23. April, dem 10. April nach julianischem Kalender.

Artikel vom 14.04.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...