Der schwedische Star – Zara Leander

Eine Retrospektive im Münchner Filmmuseum bis 18. Juni

Eine Szene aus dem österreichischen Revuefilm »Premiere«, 1937. 	Foto: VA

Eine Szene aus dem österreichischen Revuefilm »Premiere«, 1937. Foto: VA

München/Altstadt · Vom 8. April bis 18. Juni widmet das Filmmuseum, St.-Jakobs-PLatz 1, der schwedischen Schauspielerin, Sängerin und Mode-Ikone Zarah Leander eine Retrospektive, begleitend zur Ausstellung »Gretchen mag's mondän – Damenmode der 1930er Jahre« im Stadtmuseum.

Gezeigt werden nicht nur ihre Filme der Ufa-Zeit aus den 1930er und 1940er Jahren mit den beliebten Schlagern, sondern auch ihre frühen schwedischen Filme sowie ihre unbekannteren deutschen Filme der Nachkriegszeit. Mit Zarah Leander (1907-1981) fand die deutsche Filmindustrie der 1930er Jahre eine Entertainerin, die es mit den amerikanischen Filmgrößen aufnehmen konnte. Zur Kunstfigur stilisiert und mit aufwändigen Kostümen ausgestattet, war sie ein Vorzeigemodell der Ufa-Filmproduktion.

Davon geht die Welt nicht unter

Leander bezeichnete sich selbst als »unpolitische Künstlerin«, in ihren Filmen spielte sie fast immer eine musikalische Rolle, bei der sie singend ihre ungewöhnliche Kontra-Alt-Stimme zur Geltung bringen konnte.Sie stieg zum höchstbezahlten weiblichen Filmstar im nationalsozialistischen Deutschland auf. Die Retrospektive beginnt chronologisch mit Zarah Leanders schwedischen Filmen, der Verwechslungskomödie »Der falsche Millionär« (1931) von Paul Merzbach und »Skandal« (1935), eine Komödie über ein ehrgeiziges Bildhauer-Ehepaar.

Der österreichische Revuefilm »Premiere« (1937), durch den sie in Deutschland entdeckt wurde, nutzt den Gegensatz zwischen der Scheinwelt der Revue und einer Mordhandlung. Von 1937 bis 1943 entstanden Zarah Leanders bekannteste Filme: »Zu neuen Ufern« (1937), in dem sie eine Sängerin zwischen zwei Männern spielt, »La Habanera« (1937) von Detlef Sierck, das Melodram »Heimat« (1938) von Carl Froelich und »Die große Liebe« (1942) von Rolf Hansen, der meistgesehene Leander-Film – ein Durchhaltefilm, in dem sie vor verwundeten Soldaten »Davon geht die Welt nicht unter« singt. Nach dem Krieg und einer Unterbrechung ihrer Karriere kehrte Leander mit »Gabriela« (1950) nach Deutschland zurück, in Schweden war sie aufgrund ihrer Karriere im Nazi-Regime lange geächtet. Der abschließende Film der Retrospektive »Ave Maria« (1953) von Alfred Braun markiert den Endpunkt ihrer Schauspielkarriere.

Danach hatte Zarah Leander noch vereinzelt Film- und Fernsehauftritte; bei ihren deutschen Fans blieb sie bis zuletzt beliebt.

Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe sind auf www.muenchner-stadtmuseum.de/film zu finden.

Reservierungen sind unter Tel. 089/233 96 450 möglich. Der Eintritt beträgt 4 Euro.

Artikel vom 04.04.2016
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