Tänzerische Perspektiven

Die Muffe bringt Metric Dozen und Model von Siegal

Richard Siegal spielt mit seinen Tänzern wie mit Perlen auf dem Rechenschieber. 	Foto: Ursula Kaufmann

Richard Siegal spielt mit seinen Tänzern wie mit Perlen auf dem Rechenschieber. Foto: Ursula Kaufmann

Isarvorstadt · Am 13. April findet der Doppelabend »Metric Dozen / Model« des US-amerikanischen Choreografen Richard Siegal in der Muffathalle statt.

Metric Dozen – Kommunizieren? Für Richard Siegal hat dieses Wort eine besondere Bedeutung und er stellt es immer wieder in den Fokus seiner Arbeiten. Er bezieht sich dabei auf die Fähigkeit, neue Verbindungen zwischen der physischen, emotionalen, klanglichen und sogar architektonischen Umgebung ans Tageslicht zu bringen. Diese Brückenschläge kommen auch bei seinem Stück Metric Dozen zum Vorschein. Mit dem Namen Metric Dozen bezieht sich Siegal auf die Maßeinheit, in der die Zwölf in einem nichtdezimalen System der Zehn entspricht. In seinem Rechenexempel setzt Siegal die Tänzer wie Perlen auf einem Rechenschieber in Beziehung zueinander, spielt mit Paarungen, Trios, Reihungen und Staffelungen, bis diese aus dem System selbst ausbrechen wollen.

In Model untersucht Richard Siegal den menschlichen Körper aus unterschiedlichen Perspektiven. Als Referenzgröße für Identität, als fetischisiertes Objekt ökonomischer Strategien, als Schnittstelle vitaler Energien und als Projektionsfläche für das christliche Konzept der Sünde.

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsballett

Die Choreografie von Model erarbeitet Siegal mit zeitgenössischen Tänzern sowie klassisch ausgebildeten Tänzern des Bayerischen Staatsballetts. Bereits bei seinen Arbeiten »Unitxt« und »In a Landscape«, die beide für das Bayerische Staatsballett entwickelt wurden, gelang es Siegal, klassische Strukturen zu dekonstruieren und in neue Formen zu übersetzen. Für Model arbeitet Siegal erneut mit dem elektroakustischen Komponisten Lorenzo Bianchi Hoesch zusammen, dessen radikale Klangwelt bereits Metric Dozen zu einem eindrücklichen, physischen Erlebnis machte.

Wann und wo?

Muffathalle, Zellstraße 4, am Mittwoch, 13. April um 20 Uhr. Die Ticketpreise liegen im Vorverkauf zwischen 20 und 35 Euro zuzüglich der Gebühren.

Artikel vom 29.03.2016
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