Retrospektive Jim Jarmusch

Altstadt · Der Amerikaner steht vor und hinter der Kamera

Skurriler Humor und präzise Darstellungen zeichenen »Down by law« aus.	Foto: VA

Skurriler Humor und präzise Darstellungen zeichenen »Down by law« aus. Foto: VA

Altstadt · Seit 9. März und bis 22. Juni zeigt das Filmmuseum alle Filme des amerikanischen Independent-Filmers und Musikers Jim Jarmusch (geb. 1953 in Ohio), der in den 1980er Jahren mit Filmen wie »Down by law« bekannt wurde. Alle 14 Filme werden mittwochs um 21 Uhr in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Jarmuschs Werk dreht sich immer wieder um das Fremdsein, das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und um Familienbeziehungen. Sein Blick gilt stets den Außenseitern, ob Häftlingen in den Sümpfen um New Orleans, einem verlorenen Buchhalter von der Ostküste, der sich im Westen durchschlägt oder um Vampire der Neuzeit, die im post-industriellen Detroit um ihr »Überleben« kämpfen, wie in »Only lovers left alive«. Fünf Nächte, fünf Taxi-Geschichten aus fünf Städten: Einem größeren Publikum wurde Jim Jarmusch 1991 durch den Episodenfilm »Night on earth« bekannt, der mit Stars wie Gena Rowlands, Winona Ryder und Armin Mueller-Stahl besetzt ist. Sein finnischer Kollege Aki Kaurismäki nannte Jim Jarmusch einmal den »langsamsten Filmemacher der Welt«.

Soundtrack ist ein wichtiger Bestandteil

In der Tat sind Jarmuschs Filme von Langsamkeit und lakonischem Humor getragen, manche hat er passend zur melancholischen Stimmung in Schwarz-Weiß gedreht. Bezeichnend für ihn ist ebenfalls, dass er die Plots seiner Filme für ganz bestimmte Schauspieler schreibt, um die herum er dann eine Geschichte entwickelt. Zu seinem Stammensemble zählen Musiker wie Iggy Pop, Tom Waits und John Lurie, der italienische Komiker Roberto Benigni, Bill Murray sowie die »Königin des Independent-Films«, Tilda Swinton. Über den Musiker Neil Young und dessen Europatournee drehte er 1997 den Dokumentarfilm »Year of the horse«. Jim Jarmusch zählt zu den wenigen echten Independent-Regisseuren Amerikas, da er die komplette Kontrolle über seine Filme und seine Negative behält. Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe sind auf www.muenchner-stadtmuseum.de/film erhältlich.

Artikel vom 18.03.2016
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