130 Dezibel Tradition

Die 1. Böllerschützen Ebersberg machen mit bewährten Kräften weiter

Beim 20-jährigen Vereinsjubiläum 2014 nahmen über 120 »Böllerer« an der Feier teil und ließen es so richtig »krachen«.	Foto: Böllerschützen

Beim 20-jährigen Vereinsjubiläum 2014 nahmen über 120 »Böllerer« an der Feier teil und ließen es so richtig »krachen«. Foto: Böllerschützen

Ebersberg · »Die 1. Böllerschützen Ebersberg sind eine echte Bereicherung für unsere Kreisstadt und ein Aushängeschild für unseren Verein.

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Schön, dass es Euch gibt und dass ihr diesen alten Brauch pflegt« lobte Franz Kisters, 1. Schützenmeister der Feuerschützen, seine Kollegen von der »1. Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Ebersberg«. Anlass war die vor kurzem stattgefundene Jahreshauptversammlung der 1. Böllerschützen im Gasthaus »Zur Alten Post«. Dabei standen auch die Vorstands-Wahlen auf dem Programm.

Bei den Wahlen setzten die vollständig anwesenden Mitglieder vor allem auf die bewährte Kontinuität: Alle Positionen in der Vorstandschaft bleiben unverändert. Bis auf eine Personalie. Nach 22 Jahren stellte Hans Binsteiner sein Amt als Schatzmeister zur Verfügung. Seine Nachfolge tritt Alois Michael Freundl an. Der erste Schussmeister Peter Binder, sein Stellvertreter Sepp Schauberger und Schriftführer Alois Kapfhammer bleiben für die nächsten zwei Jahre für die Vorstandschaft erhalten. Neu ins Leben gerufen wurde außerdem die Position des 2. Schriftführers. So wird Florian Müller künftig Kapfhammer tatkräftig unterstützen. Als Kassen-Revisoren wurden Alois Kapfhammer und Peter Lill bestätigt.

Neben den Wahlen hatten die 1. Böllerschützen natürlich auch wieder einiges über ihre Aktivitäten aus dem vergangenem Jahr zu berichten. Zu den Höhepunkten aus 2015 zählten vor allem der Auftritt bei den Truderinger Böllerschützen, die ihr 25jähriges Vereinsjubiläum feierten, sowie die Sonnwendfeier auf der Ludwigshöhe und natürlich der Auftakt zum Ebersberger Volksfest im August. »Das Programm für 2016 steht noch nicht abschließend fest« erklärt Peter Lill von den Böllerschützen. »Weitere Informationen zu den Aktivitäten in diesem Jahr werden aber in nächster Zeit folgen«. Die Sonnwendfeier und der Volksfesteinzug zählen mittlerweile schon zum festen Jahresprogramm der Ebersberger »Böller«.

Wie wird man eigentlich Mitglied?

Die 1. Böllerschützen Ebersberg setzen sich gegenwärtig aus Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 70 Jahren zusammen. 18 aktive zählt der Verein momentan. Nachwuchs und Interessierte sind natürlich immer willkommen. Allerdings ganz unkompliziert ist die Sache nicht: Die Grundvoraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem anerkannten Schützen- oder Böllerverein sowie ein Mindestalter von 21 Jahren. Ein Polizeiliches Führungszeugnis wird ebenso verlangt, wie ein Antrag auf eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beim Landratsamt Ebersberg. Mit dieser Bescheinigung kann dann die Böllerprüfung abgelegt werden, welche den sorgfältigen und achtsamen Umgang mit dem Böllerpulver überprüft. Der Prüfung durch das Gewerbeaufsichtsamt geht ein eintägiger Kurs voraus. Erst nach der bestandenen Prüfung gibt es die Erlaubnis nach Paragraph 27 des Sprengstoffgesetzes durch das Landratsamt.

»Das Schießen ist keine Gaudi, wir tragen große Verantwortung«, erklärt Schriftführer Alois Kapfhammer. »Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Mitglieder gut ausgebildet und verantwortungsbewusst sind«. Und Kapfhammers Wort hat Gewicht bei den Böllerschützen. So zählt er zu den engen Zirkel der acht Gründungsmitglieder, welche im Sommer 1993 bei einer Stammtischrunde alles in die Wege leiteten. »Der Böller an sich fällt übrigens nicht unter das Waffengesetz. Er ist nur ein fulminanter Krachmacher«, erklärt Peter Lill.

Was »fulminanter Krachmacher« genau bedeutet? Zwischen 80 und 130 Dezibel können beim Böllerschießen erreicht werden. In diesem Bereich fällt etwa die Lautstärke einer Kettensäge, eines Presslufthammers oder gar ein sommerliches Gewitterdonnern.

Alle Interessierten an diesem alten Brauch können sich direkt beim Schriftführer Alois Kapfhammer unter Telefon 0 80 92 / 93 94 oder Mobil 01 71 / 4 24 68 48 wenden.

Weitere Infos gibt es auch unter www.fsg-ebersberg.de im Internet.

Stefan Dohl

Artikel vom 09.03.2016
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