Farbenfrohe Hilfe

Bogenhausen · Malkurse in der Flüchtlingsunterkunft an der Richard-Strauss-Straße

Ein Lächeln auf den Gesichtern der Kinder – mehr wünscht sich Cornelia Groh (re.) gar nicht. Und das erhält sie bei ihren wöchentlichen Malkursen in der Flüchtlingsunterkunft an der Richard-Strauss-Straße von rund 25 Teilnehmern.	Foto: privat

Ein Lächeln auf den Gesichtern der Kinder – mehr wünscht sich Cornelia Groh (re.) gar nicht. Und das erhält sie bei ihren wöchentlichen Malkursen in der Flüchtlingsunterkunft an der Richard-Strauss-Straße von rund 25 Teilnehmern. Foto: privat

Bogenhausen · Die Europäische Union will die Balkanroute für geschlossen erklären. Tausende Menschen stecken in überfüllten Flüchtlingsunterkünften in Griechenland fest.

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Die Situation ist verfahren, eine Lösung nicht in Sicht. Schlechte Nachrichten zur Flüchtlingsproblematik sind allgegenwärtig.

Doch es gibt auch postive Meldungen. Meldungen von Münchnern, die Flüchtlinge trotz aller Widrigkeiten unterstützen, aus der ohnehin schon angespannten Situation das Beste machen wollen. Eine von diesen Menschen ist Cornelia Groh. Die Bogenhauser Künstlerin engagiert sich seit vielen Monaten ehrenamtlich in der Flüchtlingsunterkunft an der Richard-Strauss-Straße. »Als die Flüchtlingsbetreuung Bogenhausen im Sommer letzten Jahres bei einer Info-Veranstaltung Unterstützung für verschiedene ehreamtliche Tätigkeiten suchte, war ich sofort bereit zu helfen«, berichtet Groh.

Als gelernte Kunstmalerin kam ihr sofort die Idee, den Flüchtlingen einen Malkurs anzubieten. Seit dem finden wöchtlich Kurse mit rund 25 Teilnehmer statt, bei denen sich die Asylsuchenden »Luft machen und das Erlebte in ihren Bildern verarbeiten können«, so Groh. In den Kursen ginge es ruhig und konzentriert zu, »es wird aber auch viel gelacht«. Diese heitere und gleichzeitig kreative Atmosphäre gibt den Menschen die Möglichkeit, Selbstvertrauen aufzubauen und Hoffnung zu schöpfen.

Ihre Materialen finanziert die Kunstmalerin aus dem Erlös eines Jahreskalenders, in dem die schönsten Kunstwerke der Flüchtlinge abgedruckt werden. »Auch dieses Jahr wird es wieder einen neuen Kalender geben«, verspricht Groh. Heuer erschien der erste Kalender, der vor Weihnachten gegen eine Spende zu Gunsten der Flüchtlingsbetreuung Bogenhausen mit großem Erfolg an die Münchner Bürger verteilt wurde. Im neuesten Projekt von Cornelia Groh wurden einzelne Gemälde zu drei Figuren zusammengesetzt, die sich an der Hand halten.

Sie symbolisieren einen Teil einer Menschenkette als Ausdruck der Solidarität mit den Flüchtlingen. Alle Bilder hängen an den Wänden der Flüchtlingsunterkunft. »Sie muntern mit ihrer phantasievollen Farbgestaltung und den überraschenden Motiven die eher triste Umgebung des alten Bürohauses auf und verbreiten gute Laune«, berichtet Christiane Hacker, Vorsitzende der Flüchtlingsbetreuung Bogenhausen. Hacker ist begeistert von der Arbeit der Flüchtlinge und dankbar für die Unterstützung von Cornelia Groh.

Die Bogenhauser Künstlerin geht auch trotz der sich zuspitzenden Lage weiterhin positiv an die Sache heran: »Bei meinem ehrenamtlichen Engagement für dieFlüchtlingshilfe wünsche ich mir, mit der Malerei eine Tür aufzustoßen, dass die Asylsuchenden von den Bürgern als Mitmenschen akzeptiert werden und die Chance bekommen, sich schnell zu integrieren.« ahi

Artikel vom 09.03.2016
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