Gefragtes Engagement

Alzheimer Gesellschaft Landkreis München e.V. sucht neue Mitstreiter

Die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München e. V. freut sich über die Spende eines neuen Busses: (v. l.) Katrin Jaeger, Jürgen Hoerner, Elisabeth Landeck, Willi Riedmann, Ingrid Schmidt-Endraß, Hans-Dieter Renner und Dieter Senninger.  F.: hw

Die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München e. V. freut sich über die Spende eines neuen Busses: (v. l.) Katrin Jaeger, Jürgen Hoerner, Elisabeth Landeck, Willi Riedmann, Ingrid Schmidt-Endraß, Hans-Dieter Renner und Dieter Senninger. F.: hw

Landkreis · Am Freitag, 18. März, findet um 19 Uhr die diesjährigen Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstandes der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München e.V. statt.

Die Veranstaltung wird im großen Sitzungssaal, Rathaus Unterhaching, Rathausplatz 7 abgehalten. Der Vorstand stattet bei dieser Gelegenheit ebenfalls den Geschäftsbericht über das vergangene Jahr ab und gibt einen Ausblick auf die Aktivitäten des Jahres 2016.

Seit Juni 2015 ist die »Alzheimer Gesellschaft Landkreis München« mit Sitz in der Hauptstraße 42 in Unterhaching Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Betreuung von Demenz-Patienten in den 29 Landkreisgemeinden. Sie beraten dabei unter anderem Angehörige, Selbsthilfegruppen aber auch Vereine und Gemeinden. Erst vor sechs Jahren wurde die Alzheimer Gesellschaft von Ehrenamtlichen aus der Taufe gehoben und hat seitdem eine rasante »Karriere« hingelegt. Innerhalb der letzten Jahre hat sich der engagierte Verein zu einem kompetenten Ansprechpartner in Sachen Demenz entwickelt und zahlreiche wichtige Angebote ins Rollen gebracht. Dies hatte im vergangenen Jahr auch der Kreistag erkannt und sowohl ein festes Budget für die Finanzierung von drei hauptamtlichen Stellen ermöglicht als auch die Anmietung von eigenen Büroräumen.

»Wir gehen davon aus, dass landkreisweit etwa 5.700 Menschen von Demenz betroffen sind, die Tendenz ist steigend«, erklärt Katrin Jaeger von der Geschäftsstelle der Alzheimergesellschaft. Ebenso wie die Zahlen der Betroffenen steigen auch die Anzahl der Anfragen an die Alzheimer Gesellschaft. Angehörige finden hier kompetente Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Betreuung von Demenz-Patienten. Eine wichtige Säule der Arbeit der Alzheimer Gesellschaft sind die sogenannten »Herbstwindgruppen«. Auf Wunsch sogar mit Hol- und Bringservice, wie der Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, Jürgen Hoerner erklärt. Eigens für diesen Service hat die Alzheimer Gesellschaft nun einen behindertengerechten Bus gespendet bekommen. Hierfür gilt der Dank der Dr. Gabriele Lederle-Stiftung, Wolfgang Schartner, HansDieter Renner, der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg, dem Osteopathiekreis e.V. und den Organisatoren der Kulturtage in St. Birgitta, die den Erlös für die gute Sache spendeten.

Für die Besucher der Gruppe ist der bunte Nachmittag ein wichtiger Fixpunkt in der Woche. Dort wird gemeinsam Kaffee getrunken, Kuchen gegessen, gesungen, miteinander erzählt, gelacht und gescherzt und manchmal sogar auch getanzt. »Für die Angehörigen bedeutet das, mal einen Nachmittag ausspannen zu können, ungestört Erledigungen oder einen Arztbesuch zu machen«, erläutert Elisabeth Landeck vom Vorstand der Alzheimer Gesellschaft.

Immer stärker nachgefragt wird indes auch die Einzelbetreuung zuhause, bei der stundenweise ein geschulter Helfer eingesetzt wird. »Allerdings nicht zu Pflegezwecken, sondern rein zur Betreuung der Person«, betont Kathrin Jaeger. Ein wichtiger Meilenstein für die Alzheimer Gesellschaft war die Initiierung zweier Demenz-WGs in Ottobrunn. Die Maxime der Alzheimer Gesellschaft lautet, den Be-­ wohnern der Demenz-WG ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Sofern dies möglich ist, werden die Wünsche der Bewohner berücksichtigt und der Alltag um sie herum so aufgebaut, dass die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen erhalten bleibt. Wie in einer normalen WG werden alle Bewohner in den Alltag miteinbezogen. So dürfen sie zum Beispiel beim Kochen helfen oder kümmern sich um die Pflanzen in den Gemeinschaftsräumen. »Keine Demenz-WG ist wie die andere, denn geleitet wird sie von dem sogenannten Gremium, das sich aus den Angehörigen zusammensetzt«, berichtet Hoerner weiter.

Oberhaching hat nach dem Ottobrunner Modell auch für seine Bürger eine Demenz-WG ins Leben gerufen. Zwar erfreut sich die Alzheimer Gesellschaft über derzeit rund 60 Helfer, doch steigt der Bedarf rasant. Zweimal im Jahr bietet die Alzheimer Gesellschaft deshalb Schulungen an, bei denen man sich das Rüstzeug zum Helfer holen kann. Der nächste Kurs startet bereits Anfang Juni. Für den Einsatz in den Herbstwindgruppen oder in der Einzelbetreuung gibt es eine Aufwandsentschädigung. Gesucht werden auch dringend Fahrer, die mit dem frisch gespendeten Bus die Demenzpatienten abholen und wieder nach Hause fahren, wenn wieder einmal eine »Herbstwindgruppe« oder der beliebte »Tanztee« ansteht. Dieser erfreut sich ganz besonderer Beliebtheit, berichtet einer der langjährigen Mitstreiter, Dieter Senninger.

Zusätzlich zu den Herbstwindgruppen, die es derzeit in Grünwald, Neubiberg, Unterhaching, Oberhaching und Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt, werden nämlich auch regelmäßig Tanztee-Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit dem KWA-Club organisiert werden, angeboten. Der nächste findet statt im Pfarrheim der Pfarrei Rosenkranzkönigin, Kaiserstraße 4b am Freitag, 1. April, um 15 Uhr.

»Speziell für Demenzpatienten, die sich noch im Anfangsstadium ihrer Krankheit befinden, soll es demnächst ein eigenes Programmangebot geben«, kündigt Jürgen Hoerner an. Zudem soll es zwei weitere Beratungsstützpunkte im Landkreis geben, die noch in diesem Jahr eingerichtet werden sollen.

Wer sich für eine Ausbildung zum Helfer interessiert, Fragen rund um die Betreuung von Angehörigen hat, findet immer ein offenes Ohr bei der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München zu den folgenden Sprechzeiten: Montag bis Freitag regelmäßig von 10 bis 16 Uhr. Beratungen finden immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr statt. Beratungen außerhalb dieser Zeiten sind nach entsprechener Terminvereinbarung möglich, ebenso wie Hausbesuche.

Zu erreichen ist die Geschäftsstelle unter Tel. 66 05 92 22 oder im Internet unter www.aglms.de hw

Artikel vom 02.03.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...