Ausstellung zur Trambahn

»Rund ums Einstein«

Haidhausen · Bis 24. Februar 2002 ist im Foyer des Kulturzentrums „Einstein“ in der Einsteinstraße 42 die Ausstellung „Rund ums Einstein: Der Trambahnkomplex. Schloss-, Einstein, Seeriederstraße“ zu sehen.

Mit zahlreichen Fotos und historischen Dokumenten zeigt die Ausstellung historisches Straßenbahngeschehen: Fotografien der Stallungen an der Schlosstraße und der Pferdebahn in der Einsteinstraße sind dabei ebenso zu sehen wie Bilder der Trambahnschaffnerinnen während des ersten Weltkriegs.

Die Ausstellung ist Montag bis Samstag von 19 bis 24 Uhr und Sonntag von 15 bis 24 Uhr geöffnet. Am 21. Oktober 1876 fährt erstmals in München eine Straßenbahn. Gezogen von Pferden rollten sieben elegante Waggons heran.

Schon am ersten Tag benutzen mehr als 5.000 Fahrgäste die neue Pferdebahn. Auf Grund der unerwartet großen Nachfrage werden umgehend weitere Linien, auch nach Haidhausen, eingerichtet.

Am 3. Juli 1889 erwirbt die Stadt München von der Münchner Kindl-Brauerei das Anwesen des „Schloßwirths“ an der Schloßstraße. 1890 beginnen die Bauarbeiten für den neuen Trambahnhof der Münchner Pferdebahn im Areal Schloß-/Einsteinstraße. Stallungen für nahezu 200 Pferde, eine Halle für 50 Trambahnwagen, große Heustadel und diverse Reparaturwerkstätten entstehen. Neun Jahre später errichtet man auf einem angrenzenden Grundstück zusätzlich das auch heute noch existierende Direktionsgebäude der städtischen Verkehrsbetriebe.

Rund 35 Jahre später ist das inzwischen auf elektrischen Betrieb umgerüstete Depot an der Schloßstraße viel zu klein und auch technisch veraltet.

So erwirbt die Stadt 1924 nur einige hundert Meter weiter das fast 15.000 Quadratmeter große Areal des Gronimus-Bauernhofes an der Ecke Einstein-, Seerieder-, Kirchenstraße. Ein Jahr später beginnt man mit dem Bau des Betriebshofes. Achtzig dreiwagige Züge können in den neuen Hallen untergebracht werden.

Die alten Gebäude an der Schloßstraße werden der Verwaltung zugeschlagen. Doch nicht alle sind von dieser Entwicklung angetan. So erscheint in der Zeitung „Vorort und Siedlung“ am 7. Februar 1925 folgender Bericht: „Ein weiterer Einspruch! Zu einer einmütigen Protestkundgebung gegen die Errichtung des Straßenbahnhofs gestaltete sich eine Mitgliederversammlung, die von der Bürgervereinigung Althaidhausen einberufen worden war. Der erste Vorsitzende der Vereinigung, Bäckermeister Bertl, berichtete über die mit der Delegierten-Vereinigung für den Münchner Osten und der freien Vereinigung München-Ost unternommenen Schritte, die sich alle einmütig gegen das Projekt richteten. Leider sei der Plan aber schon so weit gediehen, dass Haidhausen wahrscheinlich den Straßenbahnhof in Kauf nehmen müsse.

Artikel vom 31.10.2001
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