»Made in Ismaning«

Ismaning · Das Schlossmuseum wird im Juli 30 Jahre alt

Ismaning · Im Juli wird das Schlossmuseum Ismaning 30 Jahre alt und stellt daher der Öffentlichkeit besondere Ausstellungsstücke aus den rund 200 Exponaten vor.

Ein Bajuwarenschwert, gefunden im Ismaninger Boden, gibt die Gelegenheit, über seinen Besitzer nachzudenken. Er lebte vor 1.500 Jahren. Das Schwert trug er meistens bei sich, schon um sein Dorf vor überraschenden Angriffen zu schützen. Der frühe Ismaninger hat die Waffe gewiss sehr gut gepflegt, denn gegen Feinde oder wilde Tiere nützte ein rostiges Schwert wenig. Allerdings hatte nicht jeder Bajuware solch ein imposantes Schwert. Man kann also davon ausgehen, dass es einem der Dorf-Oberen gehörte.

Exponate, die Ansehen widerspiegeln, sind auch die Amtsketten früherer Ismaninger Bürgermeister. Die Gestaltung mit einem Stoffband wirkt zwar bescheiden, die beiden silbernen Medaillen sind eines zweiten Blickes jedoch würdig.

Vernissage ist am 23. Februar

Mit dem Abbild von König Ludwig II. und König Ludwig III. wird die Zugehörigkeit Ismanings zum Königreich Bayern deutlich. Dass Silber im Laufe der Zeit oxidiert, ist leider die andere Seite der Medaille. Doch nicht weil es zu mühsam ist, bleiben im Museum die Ehrenzeichen ungeputzt: Jedes Polieren bedeutet einen Materialverlust, was den Medaillen letztlich mehr schaden als nutzen würde.

Es muss nicht immer Gold oder Silber sein – auch einfache Materialien, wie Blech, können viel über die Geschichte Ismanings erzählen. Guatl sucht man in der Hoherger-Bonbondose heute zwar vergeblich. Aber solange die Firma in Ismaning produzierte, war es für die Kinder ein großer Spaß, direkt von der Fabrik Zitronen- oder Malzbonbons im Tüterl zu kaufen oder gleich dort zu naschen.

Die Blechdose ist in einem tadellosen Zustand. Sie soll vom 23. Februar an in der neuen Sonderausstellung »Made in Ismaning« stehen und dazu beitragen, die Geschichte von großen und kleinen Ismaninger Unternehmen zu erzählen. Eröffnung der Ausstellung ist am Dienstag, 23. Februar, um 19 Uhr.

Artikel vom 01.02.2016
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