Bildungspolitiker im Maria-Theresia-Gymnasium

Ranghoher Besuch aus Japan

Haidhausen · Neun hochrangige japanische Bildungs- und Schulpolitiker besuchten das Maria-Theresia-Gymnasium. Nachdem der Schulleiter Jürgen Ewerling, die Gäste begrüsst hatte, stellte er ihnen die besonderen Einrichtungen der Schule vor.

Mit wohlgesetzten Worten fasste der Delegationsleiter, Herr Kazuno, die bildungspolitische Situation in seinem Heimatland zusammen: Gesellschaftliche Veränderungen, verbunden mit einem Wertwandel, der nachhaltig bis in die Familien hinein wirkt, sowie die Auswirkungen der Informations- und Kommunikationsgesellschaft gleichzeitiger Explosion des Wissens und der Globalisierung der Märkte stellen die Bildungseinrichtungen in Japan vor große pädagogische Herausforderungen. Begegnen will man ihnen mit neuen Unterrichtsmethoden, die das eigenverantwortliche Lernen der Schüler in fächerübergreifenden Projekten sowie ihre Kompetenz bei der Informationsbeschaffung stärken.

Mit staunender Genugtuung konstatierten die Gastgeber die große Übereinstimmung der Analyse aus dem Land der aufgehenden Sonne mit unseren bayerischen Verhältnissen und fanden ihre Erkenntnis eindrucksvoll bestätigt, dass die Globalisierung vor dem Bildungssystem nicht Halt macht.

Die Antwort auf diese Herausforderungen in seinem Aufsichtsbezirk fasste der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-Ost, Dr. Bernhard Heinloth, in seinem kurzen Bericht über den Bildungspakt Bayern, zusammen. Hier betreiben seit 3 Jahren 7 Partnergymnasien mit dem Maria-Theresia-Gymnasium als Koordinationszentrum mit tatkräftiger Unterstützung von Universitäten, Wirtschaft, Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung und Kultusbehörde eine Reform des Schulmanagements.

Hier schließt sich erneut ein Kreis der Gemeinsamkeiten mit den fernöstlichen Gesprächspartnern insofern, als das Total Quality Management (TQM) seine ersten großen Erfolge in Japan feierte.

Ein letzter Punkt des Gedankenaustausches betraf die Förderung von hochbegabten Schülern am Maria-Theresia-Gymnasium. Das Förderkonzept besteht seit 4 Jahren, wobei jedes Jahr, beginnend mit der 6. Jahrgangsstufe, eine neue Förderklasse eingerichtet wird. Die japanischen Gäste interessierten sich vor allem für die Integration der Förderklassen in das Schulleben. Durch die starke Einbindung dieser Schüler in den Wahl- und Pflichtunterricht der übrigen Schüler (so werden die Fächer Religion/Ethik und Sport kassenübergreifend unterrichtet) gelang es bisher problemlos, eine funktionierende Schulgemeinschaft entstehen zu lassen.

Nach drei Stunden endete diese intensive Aussprache mit einem kurzen Unterrichtsbesuch der Delegation. Die Dolmetscherin war wohl darüber nicht unglücklich.

Artikel vom 21.11.2001
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