Kampf geht weiter

Harlaching · Neue Einkaufmöglichkeiten

Harlaching · Alt-Harlaching gehört zu den Stadtquartieren mit dem trotz aller baulichen Verdichtung immer noch höchsten Wohnwert – Doch mit dem Einkaufen ist das vor Ort so eine Sache.

´Bei der Versorgung der Bürger mit den Dingen fürs tägliche Leben weist der Münchner Handelsatlas als Fachorgan das an sich begehrte Viertel als Stiefkind und Schlusslicht in Sachen Nahversorgung aus. Kein Wunder, dass der örtliche Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching seit geraumer Zeit bestrebt ist, an den Versorgungsstellschrauben zu drehen und die Lage zu verbessern. Doch das Ansinnen des Gremiums, etwa am Sanatoriumsplatz mit einem neuen Wochenmarkt oder Lebensmittel-Geschäft entscheidend zu punkten, erlitt jetzt einen erneuten Rückschlag vonseiten der Stadt. Dies will sich der BA aber nicht gefallen lassen.

Die Einschätzung des Kommunalreferates sowie der städtischen Betreibergesellschaft Markthallen München klingt auf den ersten Blick fast schon paradox. Einschätzung der Fachleute: Ein entsprechender Markt vor Ort habe keine Perspektive. Grund aus Sicht der Experten: Das Geviert von Alt-Harlaching im Umfeld des Klinikums wird als »reine Schlafstadt« eingestuft – Die Menschen seien es seit jeher gewohnt, die Dinge des täglichen Bedarfs in anderen Vierteln zu kaufen. Auch eine andere »Infrastruktur-Watschen« verteilte die Stadt. Weil der BA einen neuen Markt gerne nach dem Muster und Vorbild des Stadtteilmarktes am Wiener Platz in Haidhausen verwirklicht sähe, mochten die Stadt-Wirtschafts-Verantwortlichen die Dinge durchaus heftig zurechtrücken: Aus Sicht des Kommunalreferates hinkt ein angestrebter Vergleich zwischen beiden Destinationen. »Charme und Aufenthaltsqualität« des Marktes am Wiener Platz seien »am Sanatoriumsplatz so leider nicht gegeben und können nur durch die Errichtung eines Marktes auch nicht geschaffen werden«, lautete das aus Alt-Harlachinger Sicht harte Werturteil.

Eine Haltung, die der Bezirksausschuss nicht nachvollziehen mag. Die Versorgungslage vor Ort zu verbessern, sei ein elementarer Anspruch der Menschen im Stadtteil – ein Verweis auf Einkaufsmöglichkeiten in anderen Vierteln reiche da bei weitem nicht aus, so der Tenor im Gremium. Laut BA-Chef Clemens Baumgärtner, für den die Haltung nicht nachvollziehbar sei, wolle der BA in der Sache weiter streiten. Unterstützung beim schwierigen Thema erhofft man sich im Bezirksausschuss nun ausgerechnet aus einer direkten Konkurrenz städtischer Einstufungen aus der Feder unterschiedlicher Referate.

Denn das Münchner Planungsreferat war zuletzt mit Blick auf Alt-Harlaching zu einem konträren Ergebnis gelangt wie die Behörden-Kollegen aus dem Kommunalreferat: Im Schreiben des Planungsreferates an die Adresse des BA wird die »Schaffung eines Marktes im Stadtteil grundsätzlich sowie konkret an diesem Standort positiv« eingestuft. Hettich

Artikel vom 14.01.2016
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