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Über Täter und Opfer
München · Aktuelle Veranstaltungen im NS-Dokumentationszentrum
München · Seit einem knappen Dreivierteljahr zeigt das NS-Dokumentationszentrum in der Brienner Straße an einem historisch bedeutenden Ort, welche Umstände den Nationalsozialisten den Weg zur Macht geebnet haben und was diese mit Gewalt und Größenwahn aus dieser Machtfülle gemacht haben.
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An gleicher Stelle befand sich einst das »Braune Haus«, die Parteizentrale der NSDAP. Wo bis 1945 die Parteiorganisation verwaltet wurde, zeigt das Dokumentationszentrum, welches Leid die größenwahnsinnige und von Antisemitismus durchdrungene Ideologie der Nazis weltweit verursacht hat. Seit der Eröffnung im Mai 2015 konnte das Haus mehr als 180.000 Besucher begrüßen.
In wirrer Geisteshaltung fühlten sich die Nazis überall umgeben von Feinden
Die Dauerausstellung »München und der Nationalsozialismus« behandelt die Themen Ursprung und Aufstieg des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Leitthemen sind unter anderem »Ausgrenzung und Verfolgung«, »Warum München?«, »Was hat das mit mir zu tun?«. Die Dokumentation umfasst Fotografien, Dokumente und Texte sowie Filmprojektionen und Medienstationen. Biografien beleuchten die Motive und Handlungsspielräume von Tätern und Opfern, Mitläufern und Widerständlern.
Daneben finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Zurzeit dreht sich in der Sonderausstellung alles um den Warschauer Aufstand von 1944. Damals leistete die Polnische Heimatarmee den deutschen Besatzern zwei Monate lang erbitterten Widerstand, was die Besatzer mit schrecklichen Gräueltaten an der polnischen Zivilbevölkerung entgegneten. Am Ende brach der Aufstand zusammen, die polnische Hauptstadt war zu großen Teilen zerstört.
Die Sonderausstellung läuft noch bis 28. Februar. Vom 6. April bis 26. Juni widmet das NS-Dokumentationszentrum die Sonderausstellung kranken und behinderten Menschen im Nationalsozialismus. »erfasst. verfolgt. vernichtet.« heißt die Ausstellung.
Die Verfolgung der Sinti und Roma in München ist der Schwerpunkt der Sonderausstellung vom 20. Juli bis 23. Oktober. Ab 17. November wird hier die Ausstellung »Angezettelt. Antisemitismus im Kleinformat« gezeigt.
In den kommenden Tagen finden im NS-Dokumentationszentrum mehrere Einzelveranstaltungen statt. Am Mittwoch, 20. Januar, gibt es ab 19 Uhr eine Filmvorführung mit Zeitzeugengespräch. Gezeigt wird der Dokumentarfilm »LINIE41« von Tanja Cummings. Darin verfolgt die Regisseurin den Weg von Natan Grossman auf der Suche nach seinem Bruder, der 1942 im Lodzer Ghetto verschwand.
Vorträge mit einer Podiumsdiskussion folgen einen Tag später bei der Veranstaltung »Steinerne Zeitzeugen – Aktuelle Fragen im Umgang mit authentischen Orten«. Beginn am 21. Januar ist um 19.30 Uhr.
Unter welchen Repressalien die Zeugen Jehovas im Dritten Reich zu leiden hatten, klärt ein Vortrag am Mittwoch, 27. Januar, mit dem Titel »Bekennermut und Glaubensgehorsam der Zeugen Jehovas im Dritten Reich«. Beginn ist um 19 Uhr.
Am Donnerstag, 28. Januar, befasst sich eine Podiumsdiskussion mit dem »Warschau der zwei Aufstände«. Der Blick auf die Erinnerung und Aufarbeitung in Polen und Deutschland beginnt um 19 Uhr.
Der Eintritt zu allen vier Veranstaltungen ist frei. Mit einer Voranmeldung per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de kann man einen Sitzplatz reservieren.
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