Mehr als ein dünnes ideologisches Camouflage

Die Damenmode der 30er-Jahre entsprach nicht dem Frauenbild der Nazis

Die brave Hausfrau und Mutter der 30er-Jahre hatte durchaus Interesse an internationaler Mode.	Foto: VA

Die brave Hausfrau und Mutter der 30er-Jahre hatte durchaus Interesse an internationaler Mode. Foto: VA

München · Ausgehend von der Geschichte Münchens als Gründungs- und Aufstiegsort des Nationalsozialismus (»Hauptstadt der Bewegung«) nimmt eine Führung im Stadtmuseum am Mittwoch, 13. Januar, ab 18 Uhr mit Dr. Angela Opel in der Ausstellung »Nationalsozialismus in München« die Rollenbilder im Nationalsozialismus und ihre äußere Gestaltung in den Blick:…

sowohl die Rollen, in denen Hitler selbst seinem Volk gegenübertrat (Führer, Redner, Volksgenosse) als auch die ideologische Formung des Menschenbildes des »arischen Volkes«, von Mann und Frau.

In der Ausstellung »Gretchen mag’s mondän – Damenmode der 1930er-Jahre« wird greifbar, dass das propagierte Gretchen-Klischee der »arischen Frau« oftmals nur ein dünnes ideologisches Camouflage für eine an internationalen Strömungen (besonders Paris) interessierte deutsche Frau und Mode war. Eine Vielfalt an Beispielen von einfacher Alltags- bis hin zu Sport- und glamouröser Abendmode spiegeln den Drahtseilakt deutscher Mode zwischen nationalsozialistischem Anspruch und ästhetischer und wirtschaftlicher Reglementierung und der Sehnsucht nach Vielfalt und internationalem modischem Flair. Die Ausstellungen »Nationalsozialismus in München« und »Gretchen mag’s mondän« sind an diesem Tag bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, die Führungsgebühr 3,50 Euro.

Weitere Veranstaltungen im Stadtmuseum

Sonntag, 10. Januar, 11.00 Uhr: MVHS-Führung – München Crashkurs – Für Zuagroaste, Neumünchner und »Echte Münchner Kindl«

Samstag, 16. Januar, 15.00 bis 17.30 Uhr: MPZ-Familienführung »Oh weh, der Kasperl hat Angst vor Mäusen – du auch?«

Samstag, 23. Januar, 20.00 Uhr: Figurentheater der Gegenwart. Samira Lehmann und Stefan Wenzel spielen »Der Freischütz«.

Das Theater kostet Eintritt, die weiteren Veranstaltungen Museumseintritt und Veranstaltungsgebühren.

Artikel vom 08.01.2016
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