Ein lebenswertes Viertel

Bezirksausschuss-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will über die wichtigen Themen im neuen Jahr

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Haidhausen, Adelheid Dietz-Will (SPD) gibt dem Haidhauser Anzeiger einen Überblick über die wichtigen Themen im Viertel für das kommende Jahr.	Foto: js

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Haidhausen, Adelheid Dietz-Will (SPD) gibt dem Haidhauser Anzeiger einen Überblick über die wichtigen Themen im Viertel für das kommende Jahr. Foto: js

Haidhausen · Im neuen Jahr wird sich der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) wieder mit größeren Bauvorhaben – darunter auch der Errichtung einer Grundschule – befassen. Neu verabschiedet werden soll außerdem die Erhaltungssatzung, die bezahlbare Mietwohnungen im Viertel erhalten soll.

Auch Entscheidungen zum Radweg in der Rosenheimer Straße und einer verkehrlichen Neugestaltung an der Ludwigsbrücke könnten 2016 fallen. Weitere Themen sind der Umbau des Wiener Marktes und der Bau des Sudetendeutschen Museums.

Mit einem Bauprojekt in der Größenordnung der Besiedlung des ehemaligen Paulanergeländes ist im neuen Jahr im Stadtbezirk Au-Haidhausen zwar nicht zu rechnen, dennoch werde es weitere Nachverdichtungen geben, kündigt die BA-Chefin Adelheid Dietz-Will (SPD) an.

Geplant sei unter anderem die Aufstockung von Gebäuden der Genossenschaft Beamtenwohnungsverein München e.g. (BWV) in der Grillparzer Straße, der Hackländer Straße und der Versailler Straße um bis zu drei Geschosse. »Und das ist sicher erst der Anfang, ich gehe davon aus, dass weitere Häuser folgen werden«, so Dietz-Will. Problematisch daran sei, dass mit dem Bauvorhaben eine Sanierung einhergehen könne, was zu steigenden Mieten führen könne. Auch sei der Bauherr bei Aufstockungen nicht dazu verpflichtet, für die soziale Infrastruktur zu sorgen, so dass möglicher Weise nicht genügend Kinderbetreuungsplätze für die neuen Anwohner zur Verfügung stünden.

Gebaut werden soll außerdem auf dem Areal der Erzdiosöse München Freising an der Preysingstraße. Geplant seien dort zusätzliche Gebäude für die Katholische Stiftungsfachhochschule und deren Verwaltung, eine Generalsanierung des Edith-Stein-Gymnasiums und sogar eine neue Grundschule mit rund 400 Plätzen, berichtet Dietz-Will. Jedoch räumt sie ein, die Grundschule komme nicht in erster Linie den Anwohnern des Viertels zugute. Da es sich um eine katholische Schule handle, erstrecke sich ihr Einzugsgebiet über die ganze Stadt. Dies könne zu Verkehrsproblemen führen, wenn die Eltern ihr Kinder mit dem Auto brächten. Ein Baubeginn sei bereits 2016 denkbar, im Februar werde das Projekt dem BA vorgestellt.

Im März soll für Haidhausen außerdem eine neue Erhaltungssatzung in Kraft treten. Um zu hohen Mieten entgegenzuwirken, schreibt die Erhaltungssatzung vor, dass Hauseigentümer in den jeweiligen Gebieten für Modernisierungsmaßnahmen und den Verkauf von Wohnungen eine Genehmigung des Sozialreferats der Stadt benötigen. Nicht mehr unter den Geltungsbereich der Erhaltungssatzung fallen sollen künftig die Wohnblocks westlich der Inneren Wiener Straße und der Ismaninger Straße. Neu hinzukommen soll indes ein großes Areal zwischen der Kirchenstraße und der Prinzregentenstraße. Bezahlbarer Wohnraum bleibe jedoch weiterhin ein großes Problem in ihrem Stadtteil, mahnt Dietz-Will: »Die Mieten sind zu hoch, die Einkommen reichen einfach nicht mehr aus.«

Seit langen Jahren Kopfzerbrechen bereitet der BA-Vorsitzenden zudem der Verkehr in der Rosenheimer Straße – darunter vor allem auch der fehlende Radweg zwischen der Orleansstraße und dem Rosenheimer Platz. Dieser soll nun gebaut werden. Allerdings wird das Thema kontrovers diskutiert. Verkehrsverbände fürchten, dass das Konzept der Stadt, die den Radweg unter der Beibehaltung von allen vier Fahrspuren schaffen will, zu einer Gefährdung für die Radfahrer führen wird. »Ich weiß nicht, wie das Problem bei dem engen Raum zu lösen ist«, sagt Dietz-Will. Doch auch hier könnte es im Verlauf des Jahres zu einem Ergebnis kommen.

Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger soll es an der Ludwigsbrücke am Deutschen Museum geben. Die Fahrbahn soll verengt, der Kreuzungsbereich neu gestaltet und eine neue Querungsmöglichkeit geschaffen werden. Im Januar soll dazu eine Einwohnerversammlung stattfinden. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Markthallen München an einen Tisch setzen werden sich im April die Händler des Wiener Marktes. Noch im vergangenen Jahr stand der Abriss des Marktes zur Debatte. Nun werde es jedoch ein Konsensverfahren geben, das allen Interessen gerecht werden solle, verspricht Dietz-Will: »Vielleicht wird man manche Buden abbrechen müssen, einige wird man aber sicher sanieren können.« Wichtig sei, dass der Charakter des Ortes erhalten bleibe: »Das ist nämlich nicht nur ein Markt, sondern auch ein Platz für die Bürger.«

Eine erfreuliche Veränderung wird es indes an der Hochstraße geben. Noch 2016 sollen die Bauarbeiten zur Errichtung des Sudetendeutschen Museums beginnen. Davon profitieren werden auch die Anwohner – und zwar nicht nur, wenn sie das Haus besuchen. Im Zuge der Maßnahme werde eine neue Fußverbindung von der Isarhangkante hinab zum Auer Mühlbach bis hin zur Isar geschaffen, verrät Dietz-Will: »Dort wird man wunderbar spazieren gehen können.« Fertig sein soll der Bau aber erst 2018. J. Stark

Artikel vom 05.01.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...