Sturz ins Gleisbett

Altstadt · Fahrgastverband fordert Investition

Altstadt · Ein 29-Jähriger wollte kürzlich auf dem Bahnsteig der U3/U6 am U-Bahnhof Sendlinger-Tor-Platz an wartenden Fahrgästen vorbeigehen.

Dabei stürzte er in das Gleisbett. Gerade in diesem Augenblick fuhr eine U3 von Moosach kommend in den U-Bahnhof ein. Der Lokführer bemerkte den Sturz des Mannes und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Ein am Bahnsteig anwesender Verkehrsmeister rief dem Fahrgast zu, er solle sich in den »Sicherheitsraum« unterhalb der Bahnsteigkante flüchten.

Der junge Mann reagierte schnell und rollte sich in den Sicherheitsraum. Einen Moment später fuhr die bremsende U-Bahn an ihm vorbei. Es kam zu keiner Berührung zwischen U-Bahn und dem Mann. Der Verkehrsmeister schloß den Strom kurz und konnte den 29-Jährigen anschließend bergen. Der Gestürzte brach sich bei dem Unfall den linken Ellbogen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Das Gleis war für 30 Minuten gesperrt, es fielen deshalb mehrere U-Bahnzüge aus.

»Wir freuen uns über das große Glück des jungen Mannes und sind dankbar für die vorbildliche Reaktion des Verkehrsmeisters«, sagt Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. »Dieses Ereignis zeigt aber wieder einmal, wie dringend notwendig die technische Aufrüstung des Münchner U-Bahnsystemes ist: Wir brauchen Bahnsteigtüren, die Gleisbettüberwachung und einen automatischen Fahrbetrieb zur Leistungssteigerung der bestehenden Tunnel.«

Bahnsteigtüren können für die Sicherheit sorgen

Der Fahrgastverband fordert seit langem, in das bestehende System zu investieren und es auf einen zeitgemäßen technischen Stand zu bringen. Nur Bahnsteigtüren können an den hochbelasteten Stationen für die notwendige Sicherheit sorgen. Zwar wird der U-Bahnhof Sendlinger Tor umgebaut, dies ist aber nicht ausreichend um dem hohen Fahrgastansturm gerecht zu werden.

Die Gleisbettüberwachung soll an weniger belasteten Bahnhöfen für zusätzliche Sicherheit sorgen. »Wir appellieren auch an alle Fahrgäste, zuerst an ihre eigene Sicherheit zu denken. Es lohnt sich nicht für ein paar Sekunden Zeitgewinn, ein Risiko einzugehen«, sagt Nagel mahnend.

Artikel vom 29.12.2015
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