Noch kein Lösungsdurchbruch

Zarte Fortschritte im Parkgerangel am Tierpark Hellabrunn

Harlaching/Giesing · Der Parkdruck rund um den Tierpark Hellabrunn wird stetig größer und bedingt aus Sicht der Befürworter den baldigen Bau eines Parkhauses.

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Aber bitte nicht mitten im Landschaftspark rund um die Siebenbrunner Straße, kontern die Gegner in ebenso schöner Regelmäßigkeit (wir berichteten). Vom Weihnachtsfrieden ist man rund um das Reich der Tiere in den Isarauen offensichtlich weit entfernt. Eine öffentliche Themenberatung zuletzt im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft des Münchner Stadtrates hat nun wenigstens etwas mehr Licht ins Planungsdunkel gezaubert und auch einen neuen Verkehrsakzent ins umstrittene Spiel gebracht. So soll ein neues Parklizenzgebiet im Umgriff der Schönstraße kurzfristige Linderung bringen.

Nach Informationen aus dem Stadtrat soll die Entscheidung über diesen intensiven Verkehrseingriff möglichst zeitnah rund um den Jahreswechsel fallen. Geplant ist dabei, die Schönstraße selbst künftig zur kostenpflichtigen Kurzparkzone umzuwandeln. Die abgehenden Seitenstraßen sollen künftig allein den Anwohnern vorbehalten bleiben.

Den Indivualverkehr beim Tranfer zum Tierpark künftig vermehrt aus den eigenen Limousinen zu locken und stattdessen die Fahrten per Bus und U-Bahn deutlich in der Attraktivität zu steigern, ist das Anliegen des örtlichen Bezirksausschusses Untergiesing-Harlaching. Doch die Stadtteilpolitiker konnten sich mit ihrem Ansatz eines künftigen Kombitickets mit Billets für den öffentlichen Nahverkehr und den Zoo-Eintritt nicht durchsetzen. Sowohl die Stadt als auch die Leitung des Tierparks lehnten das Ansinnen jetzt ab. Argumentiert wird dabei mit Zahlen und Kosten. Zum einen kämen ohnehin rund zwei Drittel der Tierpark-Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer dagegen mit eigenem Auto anreise, komme meist von auswärts und werde wohl auch bei einem »Kombiticket« nicht auf das eigene Fahrzeug verzichten. Mit der Forderung nach einem Kombiticket anstelle umfangreicher Parkhausplanungen war zuvor bereits der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn sowohl bei der Stadt als auch beim Tierpark und seinem Direktor Rasem Baban abgeblitzt.

Dagegen scheint die einst breite Front gegen ein Parkhaus doch etwas zu bröckeln. Im Stadtrat lehnten zuletzt nicht einmal mehr die Grünen das Projekt rundheraus ab. Allerdings verlange man mehr Informationen vor einer entsprechenden Planung, forderte Grünen-Rätin Katrin Habenschaden. Vor allem der mögliche Standort wirft noch Fragen auf. Abschlägig beantwortet ist bislang lediglich die vormals avisierte Option, womöglich auf dem derzeitigen Parkplatz des Roten Kreuzes an der Alemannenstraße ein Parkhaus entstehen zu lassen. Diese Variante wurde sowohl vonseiten der Stadt als auch der Tierpark GmbH verworfen. Weit wahrscheinlicher ist und bleibt der Vorschlag Siebenbrunn im Umgriff des heutigen Besucherparkplatzes. Seitens des Tierparks wird das Projekt von Baban auf rund 12 Millionen Euro taxiert. Doch wie gesagt: »Fix ist noch nix« rund ums Reich der Tiere. Moderne Parkwelten nahe der Gehegelandschaften dürften noch eine geraume Zeit auf sich warten lassen. HH

Artikel vom 22.12.2015
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