Pfandflaschen für Flüchtlinge gesammelt

Hasenbergl · Schüler und Lehrer überreichen ZIO den Erlös aus ihrer Aktion

Benedikt Schumitz (v. li.), Betreuer in der ZIO, bekam Erlös und die Sachspenden von Marcel Felder, Schüler; Manuel Bartlug, 1. Schülersprecher; Caroline Lorenz, 2. Schülersprecherin; Lucia Schlamp, Lehrerin, Jakob Netter, Lehrer, überreicht. F.: Diakonie

Benedikt Schumitz (v. li.), Betreuer in der ZIO, bekam Erlös und die Sachspenden von Marcel Felder, Schüler; Manuel Bartlug, 1. Schülersprecher; Caroline Lorenz, 2. Schülersprecherin; Lucia Schlamp, Lehrerin, Jakob Netter, Lehrer, überreicht. F.: Diakonie

Hasenbergl · Drei Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrer waren in der Zentrale Inobhutnahme (ZIO) der Diakonie Hasenbergl, um acht jungen Flüchtlingen eine Freude zu machen.

Sie überreichten stellvertretend für ihre Mitschüler der Städtischen Robert-Bosch-Fachoberschule München an der Nordhaide den Erlös aus der Sammlung von Pfandflaschen.

Die Städtische Robert-Bosch-Fachoberschule München an der Nordhaide wurde erst im September eröffnet und schon engagieren sich die Schülerinnen und Schüler für ihren neuen Stadtteil. In den vergangenen vier Monaten hatten sie jede Menge Dosen und Flaschen in der Schule gesammelt. Das Ziel: Der Erlös daraus sollte unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen des Vereins Diakonie Hasenbergl zugutekommen. Einmal in der Woche wurde deshalb eine Station in der Schule eingerichtet, an der Pfandflaschen bequem abgegeben werden konnten. Rund 160 Euro sind so in kurzer Zeit zusammen- gekommen.

Neben dem Flaschensammeln starteten sie aber auch noch einen weiteren Aufruf für Sach- oder Geldspenden. Das Ergebnis ist beachtlich: immerhin 555,55 Euro sowie jede Menge warme Winterkleidung für die jungen Flüchtlinge. »Wir freuen uns sehr über das Engagement für unsere Flüchtlinge«, so Atisa Lunghamer, Leitung der ZIO in der Diakonie Hasenbergl. Durch den persönlichen Kontakt zu den Flüchtlingen trete der Mensch mehr in den Vordergrund und nicht die politische Lage. In der ZIO werden acht unbegleitete, minderjährige Jungen betreut. Im Durchschnitt bleiben die Minderjährigen rund drei Monate, bevor sie in andere Jugendhilfeeinrichtungen in Deutschland verteilt werden. Rund 35 Jungen haben so die ZIO – seit ihrer Eröffnung im Februar 2015 – bereits durchlaufen. Derzeit werden sechs Afghanen, ein Syrer und ein Somali betreut.

Der Tagesablauf ist gut strukturiert: Um acht Uhr heißt es aufstehen und frühstücken und zum Deutschunterricht in die Innenstadt fahren. Anschließend kommen die Jungen zum Mittagessen zurück in die ZIO und machen sich danach an die Hausaufgaben. In ihrer Freizeit unternehmen sie Ausflüge in die Stadt oder spielen Fußball. Zur Aufarbeitung von Traumata steht ein psychologischer Fachdienst zur Verfügung.

Die jungen Flüchtlinge haben sich sehr über den Besuch der kleinen »Schülerdelegation« gefreut und konnten es kaum erwarten, die Winterkleidung aus zu packen, heißt es von der Diakonie. Von dem Geld werden sie sich nach eigenen Angaben erst mal einen Frisörbesuch und neue Schuhe leisten.

Artikel vom 24.12.2015
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