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Weihnachten allein?
Gedanken zu Weihnachten von Dekan Walter Wenninger
Dekan Walter Wenninger, Pfarrer der Pfarrei Zu den hl. Engeln freut sich, gemeinsam mit allen Bürgern die Geburt Christi zu feiern. Foto: privat
Giesing · »Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Bei uns gilt Weihnachten als Fest der Familie. Nicht nur die Werbung, sondern auch die Kirche legt uns dieses Bild nahe.
Die Krippe bleibt das Sinnbild heiliger Familienidylle. Im berühmtesten Weihnachtslied singen wir: »Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar.« Laut einer Studie eines Marktforschungsunternehmens feiert die Mehrheit der Deutschen den Heiligen Abend im Familienkreis. Das Bild von Eltern, Kindern, vielleicht noch mit den Großeltern bricht sich allerdings mit der Wirklichkeit von Millionen von Menschen, die Weihnachten anders feiern.
Ich bin Pfarrer der Pfarrei Zu den Hl. Engeln. In der Pfarrei Zu den Hl.
Engeln leben über 6.000 Katholiken.
Die meisten davon leben in
einem Ein -Personen Haushalt. Das müssen nicht unbedingt Singles sein. Aber
ein Großteil davon lebt doch allein. Einige, weil sie es so wollen. Viele,
weil sie es müssen. Als katholischer Pfarrer gehöre ich durch meine Lebensform
gleichsam auch zu den Singles. In der Heiligen Nacht feiern wir die Geburt
des Gottessohnes. Und auch er wird einmal als Single leben. Ist uns das
bewusst? Wie verbringen Menschen, die allein leben, den Heiligen Abend und
die Weihnachtsfeiertage? Es ist doch ein Thema, das viele bewegt. Im Kalender
der Kirche lese ich: »Hochfest der Geburt Christi«.
Tatsächlich ist das Hochfest für viele der Tiefpunkt einer Jahreszeit. Das
weiß nicht nur die Polizei. Die Singlebörsen haben hier den höchsten Zulauf.
»Wer jetzt allein ist wird es lange bleiben«, heißt es in einem schönen
Gedicht von Rainer Maria Rilke.
Eine Frau beschreibt ihre Gefühle:
»Gerade an Weihnachten fühle ich mich manchmal so einsam, dass es weh tut.
Und wenn dann Weihnachten vor der Tür steht, ist das innerliche Chaos unausweichlich.«
Mir ist es von der Seelsorge her ein großes Anliegen, gerade am Heiligen Abend die Menschen in den Blick zu nehmen, die allein leben. Die Kirche sollte an diesen Tagen einladend sein und den Menschen in den Gottesdiensten Mut machen.
Seit einigen Jahren gibt es bei mir in der Pfarrei Zu den hl. Engeln am Heiligen Abend um 18.00 Uhr eine besondere Christmette. Keine langen Predigten. Dafür viel Musik. Alle Altersgruppen und Schichten können sich hier treffen und den Gottesdienst mitfeiern. Am Heiligen Abend werden für viele Gruppen, die Kinder und die Familien, die Obdachlosen, oder Menschen vom sozialen Rand der Gesellschaft her, Gottesdienste und Weihnachtsfeiern angeboten. Das ist sehr wichtig und wertvoll. Wir sollten aber auch die Alleinstehenden nicht vergessen.
Natürlich gibt es für Singles viele Angebote an Weihnachten: vom Weihnachtskonzert bis zum Weihnachtsdinner. Jeder wird sich über seine Bedürfnisse Gedanken machen und wie er sie verwirklichen kann. Ich rate dazu, sich schon vorher zu überlegen, wie ich Weihnachten gestalten will. Wichtig ist, auf das Wesentliche zu schauen. Ein festes Ritual hilft immer: ein geschmücktes Wohnzimmer mit Weihnachtsbaum oder Weihnachtsgesteck, ein schönes Essen und dann die Christmette.
Bei der Christmette um 18.00 Uhr gibt es keinen Druck mehr: einfach hinhören auf die Musik, gespielt von einem Bläserterzett und hinhören auf die Botschaft von Weihnachten: Gott wird Mensch, um sie erfahren zu lassen, dass sie geliebt sind und von Gott nicht allein gelassen sind.«
Dekan Walter Wenninger
Pfarrer der Pfarrei Zu den hl. Engeln und
Dekan des Dekanats München-Giesing
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