Von der Kultur zur Struktur

München · AWO: Flüchtlingshilfe braucht eine Bleibestruktur

München · Willkommenskultur ist das Eine. Darüber verfügen die Münchner und das haben sie in diesem Jahr ausführlich bewiesen. Doch mit Willkommenskultur alleine lassen sich die großen Aufgaben nicht dauerhaft bewältigen.

Daher setzt Thomas Beyer, Chef der Arbeiterwohlfahrt in Bayern auf die Etablierung einer dauerhaften Willkommensstruktur. Und weil dafür Geld in die Hand genommen werden muss, hat der AWO-Chef anlässlich des Internationalen Tags der Migranten am 18. Dezember zu Spenden aufgerufen.

Arbeiterwohlfahrt hat selbst eine Vergangenheit mit Flucht

Krieg, Folter, Klimawandel, Hunger, Diskriminierung: Es gibt viele Gründe, weshalb Menschen den Entschluss fassen, ihre vertraute Umgebung und ihnen nahestehende Personen zu verlassen und in anderen Ländern, auf anderen Kontinenten Frieden und ein auskömmliches Leben suchen. »Zurzeit erleben wir eine der größten Flüchtlingsbewegungen in der Menschheitsgeschichte. Ob und wie lange sie andauern wird, ist unklar. So unterschiedlich die Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche sind, eines haben sie indes gemeinsam: Sie fliehen aus Not, oft aus Angst um das eigene Leben«, machte der Landesvorsitzende nochmals deutlich.

In der Arbeiterwohlfahrt auf Bundes- und Landesebene ist laut Beyer das Verständnis und die Unterstützung für die Flüchtlinge groß: »Weil Solidarität mit Notleidenden die Motivation all unseres Handelns ist, aber auch wegen der eigenen Geschichte. So ist auch die Arbeiterwohlfahrt – als Verband ebenso wie einzelne ihrer Mitglieder – während der Nazi-Diktatur verboten und verfolgt worden. Viele Mitglieder wissen aus eigener Erfahrung oder aus Überlieferung ihrer Vorfahren, was es heißt, auf der Flucht zu sein«, sagte Beyer.

Er bittet auch die bayerischen Bürger um ihre finanzielle Unterstützung, »damit es dauerhaft gelingt, eine Bleibestruktur für diejenigen Flüchtlinge zu gestalten und aufrechtzuerhalten, die in unserem Land bleiben und eine Zukunft aufbauen können.«

Artikel vom 17.12.2015
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