Der Münchner Kältebus

Hilfe für die Obdachlosen der Stadt - Abend für Abend

Berthold Troitsch, Vorstand Kältebus München e.V., und Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke unterwegs mit dem Kältebus in der Stadt. 	Foto: VA

Berthold Troitsch, Vorstand Kältebus München e.V., und Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke unterwegs mit dem Kältebus in der Stadt. Foto: VA

München · Es gibt Menschen die sehen weg und es gibt Menschen, die packen an und engagieren sich. Zu Zweiteren gehören die Mitarbeiter des »Kältebus München e.V«.

Der Kältebus fungiert als Akuthilfe für Obdachlose in München, in den Wintermonaten werden Menschen, die auf der Straße leben, mit Essen und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgt. Der Kältebus fährt grundsätzlich jeden Abend, auch Sonn- und Feiertags, durch die Münchner Innenstadt zu den bekannten Aufenthaltsplätzen von Obdachlosen und verteilt dort die dem Verein zur Verfügung gestellten Spenden.

Neben der täglichen Verpflegung erhalten die Bedürftigen auch regelmäßig Produkte zur Körperpflege, Schlafsäcke und Kleidung. Weiterhin werden vor allem in der Weihnachtszeit auch viele Süßigkeiten und andere Weihnachtsartikel gespendet und dann wieder verteilt.

Dieses Engagement kann Leben retten

In den Sommermonaten ist der Kältebus nur teilweise im Einsatz, da witterungsbedingt das Leben auf der Straße dann erträglicher ist. Trotzdem werden auch im Sommer Lebensmittel verteilt, denn man kann auch im Hochsommer Hunger und vor allem Durst haben. Nachdem es Anfang des Jahres nach dem Aus für den Münchner Kältebus aussah, kann das ehrenamtlich geführte Angebot für Obdachlose in München doch noch weitergeführt werden. Gelungen ist dies durch die Übernahme des Projektes durch Berthold Troitsch und der Gründung eines neuen Trägervereins. Die Münchner Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke fuhr kürzlich selbst im Bus mit, um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen und mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen. »Ich bin von dem großen Engagement der ehrenamtlichen sehr beeindruckt, die diese tolle und wichtige Ergänzung zu den städtischen Angeboten am Leben halten,´« stellte Frau Gohlke im Anschluss zum Besuch fest.

Der politische Wille des Stadtrats ist es, dass die Betroffenen nachhaltige und langfristige Hilfsangebote annehmen. Daher wurde die Übernahme des Projektes durch die Stadt abgelehnt. Doch damit werden nicht alle erreicht. Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein. Teil des Kältebuskonzeptes ist es, nicht danach zu fragen und jedem Bedürftigen trotzdem Hilfe zukommen zulassen. Denn wenn es in den Wintermonaten kalt ist, wird das Leben auf der Straße besonders hart. Trotzdem wollen viele nicht in die Gemeinschaftsunterkünfte und nehmen sogar in Kauf zu erfrieren. Daher ist es wichtig, unterschiedliche Angebote bereitzustellen, eben auch ganz niedrigschwellige wie den Kältebus. Um diese wichtige Arbeit zu unterstützten überreichte Nicole Gohlke dem Verein eine Geldspende in Höhe von 100 Euro. peso

Artikel vom 20.12.2015
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