In Giesing ging die Post ab

Giesing · Ein großer Erfolg war die Mini Wiesn am Jugenspielplatz Candidplatz unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Hep Monatzeder.

Über 3.000 Besucher konnte die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ trotz schlechtem Wetter auf den Candidplatz locken.

Nach dem Umzug mit Pferdefestzugsgespann und „Musi“ gab es die Eröffnung mit den Original Truderinger Böllerschützen. Danach übergab der Landtagsabgeordnete und Wiesenehrenstadtrat Herman Memmel der Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ einen limitierten Wiesnmaßkrug. Bernd Louisoder, der Vorsitzende des Bund Naturschutz hielt die Eröffnungsrede, eine Gebärdendolmetscherin übersetzte sie und dann ging mit den Goaßlschnoizern das Programm los und die Post ab.

Samba Band Sole Luna, Molly Mc Guires, eine irische Folk Band, die Jongleure und Feuerschlucker „Le Quattro Stagioni“, die schwulen Line Dancer, das musikalische Quartett, die „Pinballs“, Zauberer Igor, die Dingos und die Musikschule „Ohrwurm“ sorgten für Stimmung. 3 Jugendfreizeitstätten (Tröpferlbad, AU und die KistE) beteiligten sich mit DJ, Break Dance und Skate Einlagen am Programm.

In und rund um das Zelt der Pfadfinder gab es reichlich fun und action. Leider gab am Sonntag die Schokokussschleuder wegen Überlastung den Geist auf, dafür wurde das Aerotrimm und die Modelleisenbahnen umsomehr frequentiert. Die Skischule Giesing ermittelte „Giesings schärften (Fußball) Schuss“. Sogar Stadtrat Peter Pertschy versuchte sich daran. „Bunt kickt gut“ die interkulturelle Münchner Straßenfußball – Liga veranstaltete am Samstag und Sonntag ein Fußballturnier um 16 Mannschaften.

Die „Tela Initiative“, Geschäftsleute der Tegernseer Landstraße stifteten die Pokale dazu. Das extra von der Autowerkstätte Schönstraße angefertigte Glücksrad war nicht umsonst dicht umdrängt, winkten doch viele lukrative Preise wie z. B. 3 Riesentorten vom Cafe Höflinger u. v. mehr. Der bekannte Schauspieler, Kabarettist und zwischenzeitlich auch Fotograf Hansi Kraus gab Autogramme und ließ sich von seinen Fans befragen.

Den mittleren Ring kreuzte gelegentlich ein drei Meter hoher Saurier, eine der phantastischen Kostümfiguren mit denen Ingrid Irrlicht die Besucher faszinierte. Ebenfalls auf der Candidstraße veranstaltete MAG’s, die Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit die von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gesponserte Aktion „Mehr Verkehrssicherheit für Radlfahrer“.

Die Künstlergruppe „Comicaze“ zeichnete 1,50 m große Comicfiguren, die am Sonntag versteigert wurden.

Die Färberei beteiligte sich mit einer Graffiti Großflächengestaltung an der Brücke. Das Ökologische Bildungszentrum bereitete mit großen und kleinen Schleckermäulern Schokolade zu. Doch eines der Highlights des Samstagabends war der Programmpunkt der „Echtzeithalle e. V.“ welche die Töne bei der Entstehung eines Metallkunstwerkes mittels einer aufwändigen Computeranimation visualisierte. Der Skulpturist Reinhard Mesletzky ließ das Publikum das Schweißen und Flexen auch selbst ausprobieren.

Kunsthandwerker von Kreramik über Holz, Metall, Seide bis hin zu Wachs ließen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Zahlreiche Stände, wie z. B. Aids-Hilfe, Tagerwerk, Ökokiste informierten die Leute. Der Stand der Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ berichtete über den aktuellen Stand der Hans-Mielich-Platz Planung und gab Interessenten die Möglichkeit sich bei der Neugestaltung des Jugendspielplatz/Candidplatz einzubringen. Man konnte auch Elektroroller und Fahrradgaragen ausprobieren.

Die ganze Nacht überstrahlte die Lichtinstallation der Ateliergemeinschaft Hellabrunnerstraße den Platz und loderte das Lagerfeuer der „Wache schiebenden“ Pfadfinder.

Man kann nur hoffen, dass so viel Unterstützung des Kulturreferates, Ausländerbeirats Stadtjugendamt und Jugendkulturwerks dem Jugendspielplatz zugute kommt. N. F.

Artikel vom 10.10.2001
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