Bayern-Trainer Vogel kritisiert »Mentalitätsdefizit«

Löwen sind Münchner Derbysieger

Trifft zum 2:0: Nicolas Andermatt. Foto: A. Wild

Trifft zum 2:0: Nicolas Andermatt. Foto: A. Wild

München/Giesing · Nach dem Vergleich der Reservemannschaften des TSV 1860 München und des FC Bayern München ist klar: In dieser Saison dürfen die Löwen den inoffiziellen Titel des Stadtmeisters tragen. Dem 0:0 im Hinspiel folgte ein verdienter 2:0 (1:0)-Sieg im Rückspiel.

10.300 Zuschauer im Grünwalder Stadion, darunter Investor Hasan Ismaik, Löwen-Präsident Peter Cassalette und Profitrainer Benno Möhlmann, sahen in der ersten Halbzeit ein leichtes spielerisches Übergewicht bei den favorisierten Gästen. Ihre gefälligen Mittelfeldkombinationen blieben jedoch regelmäßig in der engmaschigen Defensive der Weiß-Blauen hängen, die laufstark verteidigten. Obgleich die Bayern mit Jan Kirchhoff einen erfahrenen Profispieler die Abwehr organisieren ließen, vermochten sie nicht, die gefährlichen Giesinger Tempogegenstöße zu unterbinden. Einer davon führte nach zehn Minuten zur Führung für die Hausherren. Philipp Walter grätschte in höchster Not am eigenen Strafraum Nicholas Helmbrecht bei dessen Schussversuch in die Beine. Schiedsrichter Günter Perl entschied sofort auf Freistoß. Nico Karger nutzte die Gelegenheit und setzte den Ball wuchtig zum 1:0 ins Netz (11. Min.).

Bayern-Trainer Heiko Vogel wollte bei den Seinen ein »Mentalitätsdefizit« ausgemacht haben: »In dieser Verfassung haben wir mit dem Aufstieg nichts zu tun.« Was Vogel besonders erzürnte, war der Verlauf der zweiten Halbzeit. Denn nach Wiederanpfiff übernahmen die Löwen völlig die Spielkontrolle. Nicolas Andermatt erhöhte nach einer schönen Einzelleistung im Strafraum auf 2:0 (49. Min.). Bayern wechselte nach dem Zwei-Tore-Rückstand doppelt und schob Jan Kirchhoff ins Mittelfeld. Doch die erhoffte Belebung ihres Spiels wollte nicht eintreten, stattdessen hieß es in der Folge mehrfach Luft anhalten auf der Bank, denn die Löwen kamen bis zum Schlusspfiff zu weiteren hochkarätigen Torgelegenheiten. »Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg für Sechzig vollkommen in Ordnung«, räumte Vogel nach Schlusspfiff ein.

Für Daniel Bierofka war das 2:0 sein erster Derbysieg als Löwen-Ausbilder. »Heute bin ich stolz, wie wir aufgetreten sind. Wir waren noch giftiger und aggressiver als im Hinspiel, haben immer Druck auf den ballführenden Spieler ausgeübt und das über die komplette Distanz.« Ob die jungen Löwen nicht nur im prestigeträchtigen Derby, sondern auch im Liga-Alltag in der Lage sind, an ihre Leistungsgrenze zu gehen, können sie am kommenden Samstag beweisen, wenn um 14 Uhr der FC Memmingen ins Grünwalder Stadion kommt.

(as)

Artikel vom 23.11.2015
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