Moosach und die Autos

Moosach · Gleich an mehreren Ecken im Stadtteil haben die Bewohner Grund für Unmut

Josef Schmid und Johanna Salzhuber konnten mit der Beteiligung und dem sachlichen Ablauf der Bürgerversammlung zufrieden sein.	Foto: js

Josef Schmid und Johanna Salzhuber konnten mit der Beteiligung und dem sachlichen Ablauf der Bürgerversammlung zufrieden sein. Foto: js

Moosach · Ist Moosach nur noch ein Parkplatz für viel zu viele Autos? Auf der Bürgerversammlung in der vergangenen Woche in der Grundschule am Amphionpark in der Welzenbachstraße ist das Parkplatzproblem im Viertel wieder einmal ein großes Thema gewesen.

Sorge bereitet den Anwohnern außerdem der geplante siebenzügige Ausbau der sogenannten Amphionschule. Gekommen sind zu der Veranstaltung, die vom Zweiten Münchner Bürgermeister Josef Schmid moderiert wurde, mehr als 200 Gäste.

Wie sich der zunehmende Parkplatzmangel rund um das Olympia-Einkaufszentrum und die angrenzende Olympia-Pressestadt auswirkt, schilderte Manfred Becker, Anwohner aus der Riesstraße. Besonders schwierig sei die Situation etwa für Pflege- und Paketdienste sagte er: »Sie stellen ihre Autos oft in den Feuerwehranfahrtszonen ab.« Die Einführung eines Parkraummanagements hat die Stadtverwaltung in dem Areal allerdings abgelehnt (wir berichteten). Becker brachte zur Lösung des Problems nun einen neuen Vorschlag ein und forderte, auf der Ostseite der Riesstraße ab Hausnummer 52 bis zum Werner-Friedmann-Bogen ein eingeschränktes Halteverbot mit Kurzzeitparkplätzen von bis zu einer Stunde einzuführen. Seinem Antrag stimmten die Versammlungsteilnehmer mit großer Mehrheit zu.

Ohne Gegenstimme befürworteten die anwesenden Bürger das Anliegen von Stefan Lorenz, in der Baubergerstraße und Am Kapuzinerhölzl von der Georg-Mooseder-Straße bis zur Kreuzung der Schragenhofer- und der Skagerrakstraße Pkw-Parkplätze auszuweisen. Der Bereich werde regelmäßig von Wohnmobilen und Lastwagen zugeparkt, kritisierte er. Häufig werde bei Arbeitsbeginn von den Lkw-Fahrern das private Auto in zweiter Reihe abgestellt, um das Fahrzeug zu tauschen, was zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen führe. »Teilweise lassen die Fahrer außerdem bis zu einer Dreiviertelstunde den Motor warmlaufen«, klagte der Anwohner.

Mehrheitlich verabschiedet haben die Besucher der Bürgerversammlung auch die Forderung von Martin Eberhardt, in der Donauwörther Straße und der Lauinger Straße eine Tempo 30 Zone einzurichten. Die Strecke werde von vielen Autofahrern als Schleichweg genutzt, erklärte er: »Die Leute fahren nicht über die Gröbenzeller Straße und die Untermenzinger Straße, sondern durch unser Wohngebiet.« Der Verkehr habe deshalb massiv zugenommen. Falls eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht möglich sei, müsse man andere Maßnahmen wie etwa eine Rechts-vor-links-Regelung prüfen, um die Attraktivität dieser Route zu mindern.

Zweite Grundschule soll ins Viertel

Einen dringenden Appell an die Stadt richtete Andrea Helbich, Vorsitzende des Elternbeirats der Grundschule am Amphionpark. Statt die Schule, wie derzeit diskutiert, auf sieben Klassen pro Jahrgangsstufe zu vergrößern müsse eine neue Grundschule im Viertel gebaut werden, mahnte sie: »Wenn unsere Schule so groß wird, führt das zu einer Anonymisierung, die die individuelle Förderung der Schüler gefährdet.« Ihr Antrag wurde einstimmig angenommen.

Über die von der Mehrheit der Anwesenden unterstützten Anträge muss nun der Stadtrat entscheiden. Umgesetzt werden die Forderungen nur, wenn auch die Politiker im Rathaus dies befürworten. Julia Stark

Artikel vom 20.10.2015
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