Kein bisschen leise

Moosach/Olympiapark · »Black Bottom Skiffle Group« steht seit den 1970er Jahren auf der Bühne

Die »Black Bottom Skiffle Group« besteht seit 45 Jahren. Am 30. Oktober wird zu diesem Anlass groß gefeiert.	Foto: Band

Die »Black Bottom Skiffle Group« besteht seit 45 Jahren. Am 30. Oktober wird zu diesem Anlass groß gefeiert. Foto: Band

Moosach/Olympiapark · Laute Musik, wechselnde Locations, eingängiger Sound, Nervenkitzel, Applaus, mitfiebernde Fans – all das seit 45 Jahren. Die »Black Bottom Skiffle Group« feiert ihr 45-jähriges Bestehen am Freitag, 30. Oktober, ab 21 Uhr im Theaterzelt Das Schloss an der Schwere-Reiter-Straße 15.

Für diesen Anlass hat die Band eine neue CD mit viereinhalb Titeln kreiert (je einen für zehn Jahre und einen halben für fünf Jahre).

»Angesichts des fortgeschrittenen Alters der Bandmitglieder wurde schon überlegt, ob man 2014 bereits ein Schnapszahljubiläum machen soll, doch dieser Plan wurde wegen der erstaunlich guten Konstitution der Probanden kurzer Hand wieder verworfen. Die Band macht unverdrossen weiter bis....«, berichtet Hansjörg Rossa aus Moosach, Mitbegründer und Gitarrist sowie Sänger der Band. Der 67-Jährige wuchs in der Oberpfalz auf. »Ich fuhr zur Schule nach Weiden und hörte täglich den Radiosender AFN Nürnberg auf einem alten Volksempfänger, so kam ich zur Musik und durch das ›Song Parnass‹, die Kleinkunstkneipe in der Einsteinstraße – heute die ,Unterfahrt’ – zu Skiffle im Besonderen«, erinnert sich der Musiker an seine Anfänge. Bei Skiffle handelt es sich um Musik, die auch auf unkonventionellen, improvisierten Instrumenten (wie Waschbrett, Waschwannen- oder Teekistenbass) intoniert wird. Die ungewöhnlichen Instrumente kamen früher auch bei der Münchner Band zum Einsatz.

»Von diesen ,einfachen' Instrumenten wird heutzutage nur doch das Waschbrett als Schlagzeug und der Holzbass verwendet, einen Teekistenbass hab ich noch im Keller«, sagt Rossa. Die Skiffle Musik sei der Vorläufer des Jazz gewesen und so entstand der Name »Black Bottom Skiffle Group«. Anfang der 1970er Jahre gab es die sogenannte Kleinkunstszene in München noch, in sich der alle Musikrichtungen profilierten – auch Skiffle. »Ich konnte damals schon vier Nummern von Jonny Cash auswendig und schrieb meine Titel bereits selbst, wie z. B. die bayerische Version von ,Ring of Fire – I und der Niedermeier’. Als Gage gab es für einen Auftritt vier halbe Bier«, erinnert sich der Vollblutmusiker. Die »Black Bottom Skiffle Group«, die ursprünglich »Original Black Bottom Skiffle Group« hieß, sei dann aus einer Bierlaune heraus in einem Biergarten entstanden und ist nach eigenen Angaben die letzte und einzige Skiffle-Band Süddeutschlands. Bis auf die Hansjörg Rossa sind die Gründungsmitglieder nicht mehr dabei. Dieter (Joe) Götz (Banjo), Federico Lopez (Mundharmonika, Kazoo, Akustikgitarre etc.), Udo Blaseg (Skiffle Bass) haben sich in alle Welt verstreut, »leben alle noch und kommen natürlich zum Jubiläum – selbst der Waschbrettspieler Holger Majorahn aus Kanada«, freut sich Hansjörg Rossa.

Die »Black Bottom Skiffle Group« sind heute Wolfgang Barthmann (5string Banjo), Frank (Fränki) Gröschl (Upright Bass, Gesang), Wolfgang Göhringer (Leadgitarre, Dobro und Gesang) und Wolfgang Umkehrer (Waschbrett, Geräusche aller Art). Alle sind über 60 Jahre alt.

Mit unkonventioneller Performance und exotischer Instrumentierung wolle man den Spagat zwischen bayerischen Texten und der amerikanischen Bluegrass -, Jazz -, Country-, Rockabilly Musik sowie mexikanischen Stücken schaffen.

Die Band bringt dabei ein amerikanisches und bayerisches (Gaudi-) Programm auf die Bühne. Musikalische Ausflüge zu »Seemann, lass das Träumen« oder »Mein kleiner grüner Kaktus« bereichern das musikalische Spektrum der Band.

Wurde in den Anfangszeiten noch gerne gecovert, umfasst das Repertoire der Band heute sehr viele Eigenkompositionen. 1972 nahm die Band mit Unterstützung des Musikproduzenten Ralph Maria Siegel ihre erste eigene LP auf. Die Texte stammen überwiegend aus der Feder von Hansjörg Rossa. Insgesamt produzierte die Band drei LPs und 14 CDs. Sie spielen in Deutschland, Europa und in den USA. »Wir möchten natürlich noch so lange es geht fit bleiben und so weiter musizieren bis zum 50.«

Einlass ist ab 19 Uhr. Karten gibt es bei München Ticket unter Telefon 0 89/54 81 81 81 und an allen Vorverkaufsstellen sowie für Kurzentschlossene an der Abendkasse im Schloss. Wer die »Black Bottom Skiffle Group« schon mal vor dem großen Konzert im Schloss erleben möchte, hat dazu die Gelegenheit am Samstag, 24. Oktober. Die Band tritt im Rahmen der Neuhauser Musiknacht ab 20 Uhr in den Fellstuben an der Sedlmayrstraße 28 auf.

Nähere Infos zur »Black Bottom Skiffle Group« sowie zu ihren Auftritten gibt es im Internet unter www.blackbottomskifflegroup.de Christine Henze

Artikel vom 21.10.2015
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