Karlsruher SC siegt glücklich im Kellerduell

Benno Möhlmanns verpatzte Trainer-Premiere

Profi-Debüt: Nachwuchstalent Emanuel Taffertshofer. Foto: A. Wild

Profi-Debüt: Nachwuchstalent Emanuel Taffertshofer. Foto: A. Wild

München/Giesing · Der rätselhafte Trainerwechsel beim TSV 1860 München blieb im elften Versuch, ein Zweitligaspiel zu gewinnen, ohne Wirkung. Beim 0:1 gegen den Karlsruher SC stellten die Löwen zwar optisch die überlegene Mannschaft, gelangten aber erneut zu selten gefährlich vor das Tor.

Im antiken Griechenland galt der Ruf der Eule als schlechtes Vorzeichen. Vor dem Spiel hatte sich ein solches Tier in den Innenraum der Fröttmaninger Arena verirrt. Die Feuerwehr barg den geschützten Vogel. In Deutschland gelten nahezu alle Eulenarten als im Bestand gefährdet. Ein wenig gilt das mittlerweile sportlich auch für die Löwen. Denn die Giesinger sind der einzige Klub in allen drei Bundesligen, der noch keinen Sieg in der laufenden Saison verbuchen konnte.

Ihre sechs Spiele lang andauernde Erfolglosigkeit beendeten hingegen vor 19.800 Zuschauern die Gäste aus Baden. KSC-Trainer Markus Kauczinski bekannte: »Manchmal ist Fußball komisch. Unsere letzten drei Auftritte waren besser, da konnten wir aber nicht gewinnen. Heute waren wir sicher nicht die bessere Mannschaft, haben aber die drei Punkte.« Statistisch gesehen war der TSV 1860 München gegen den Karlsruher SC spielbestimmend, verzeichnete 18:8 Torschüsse, 58 Prozent Ballbesitz und 9:3 Ecken.

Der Treffer des Tages fiel nach einer guten halben Stunde, ausgerechnet während einer Drangphase der Löwen. Dem 20-jährigen Zweitliga-Debütanten Sertan Yegenoglu war im Spielaufbau ein unglücklicher Fehlpass unterlaufen. Karlsruhes japanischer Mittelfeldantreiber Hiroki Yamada gelangte an den Ball und schlug sofort einen Steilpass auf Erwin Hoffer – direkt in die Schnittstelle der aufgerückten Innenverteidiger. Der Österreicher rannte auf und davon und schloss frei vor Löwen-Keeper Vitus Eicher mit einem platzierten Schuss zum 0:1 ab (33. Min.).

»Wir waren insgesamt nicht mutig und entschlossen genug, haben über die Außenbahnen viel zu lange gebraucht, um richtig torgefährlich zu werden. Aus dem Spiel heraus war das zu wenig«, analysierte Trainer-Routinier Benno Möhlmann den Auftritt seines neuen Teams. Den beiden jungen Debütanten Sertan Yegenoglu und Emanuel Taffertshofer bescheinigte er eine ordentliche Leistung. »Schade, dass Yegenoglu der Fehler unterlaufen ist, den Karlsruhe zur Führung genutzt hat. Aber ich habe ihm gesagt, dass es nichts bringt, dieser Szene nachzutrauern.« Einige gute Ansätze habe er bei seiner Mannschaft trotz der Niederlage erkannt: »Die müssen wir jetzt aufnehmen.«

Viel Zeit der Niederlage nachzutrauern, haben die Löwen nicht. Bereits am kommenden Freitag kommt es um 18:30 Uhr zum Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Dort ist der 61-jährige Benno Hans Möhlmann bestens bekannt. Für die Franken war er bereits dreimal als Trainer tätig – in den Jahren von 1997 bis 2000, von 2004 bis 2007 und von 2008 bis 2009. An die zweitausend Fans der Giesinger wollen den TSV 1860 München begleiten und zum ersten Sieg schreien.

(as)

Artikel vom 20.10.2015
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