Verkehrsplanung diskutiert

Moosach/München · SPD-Stadtrat infomiert über aktuellen Stand

Moosach/München · Droht der Verkehrsinfarkt? Der Stadtrat und Verkehrsexperte der SPD-Stadtratsfraktion, Ingo Mittermeier, erläuterte kürzlich in Moosach die aktuellen Planungen zum Ausbau der Münchner Verkehrsinfrastruktur. Aktuell am meisten diskutiert sind nach der Fertigstellung des Straßentunnels am Luise-Kiesselbach-Platz die weiteren notwendigen Ausbauarbeiten am Mittleren Ring. »Hier hat die SPD bereits 2008 die Initiative ergriffen und die Verwaltung mit den Planungen beauftragt«, so Mittermeier.

Dabei zeichne sich ab, dass als nächsten an der Landshuter Allee der bestehende alte kurze Tunnel durch einen deutlich längeren ersetzt werden soll. Gerechnet wird mit Kosten von 537 Millionen Euro. »Bei diesem Tunnel geht es erstmals nicht vorrangig um die Verbesserung des Verkehrsflusses, sondern um die Verbesserung der Lebenssituation im Viertel.«

In die gleiche Richtung gehe auch der zweite Tunnel, der an der Tegernseer Landstraße in Giesing die acht Fahrspuren breite Schneise im Viertel ersetzen soll. Dabei seien auch hier aufgrund der schwierigen Verkehrsführung während der Bauarbeiten noch weitere Untersuchungen notwendig. »Aber damit sind wir nicht am Ende angekommen«, so Mittermeier. »Wer den weiteren Verlauf in der Chiemgaustraße und am Innsbrucker Ring kennt, der weiß, dass auch dort nach Lösungen für die steigenden Verkehrszahlen gesucht werden muss.«

Deshalb müsse man an vorderster Stelle den Öffentlichen Nahverkehr weiter ausbauen. »Hier müssen Freistaat und Deutsche Bahn endlich das Tempo beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke erhöhen. Wenn bei der erwarteten Bevölkerungsentwicklung alle mit dem Auto fahren, dann nützen uns die besten Tunnel nichts.«

Langwieriges Verfahren

Die SPD habe daher dem Bau der U5 nach Pasing zugestimmt und forciere weiterhin die Verlängerung der U4 nach Englschalking und den Bau einer neuen Nord-Süd-Linie von Schwabing nach Sendling als Entlastung für die U3/U6. Alle diese Projekte seien aber in einem frühen Planungsstadium und es werde etliche Jahre dauern bis dort die ersten Züge fahren. »Schneller realisierbar sind Trambahnen«, so Mittermeier. Insbesondere der Bau der Trambahntangenten könne die U-Bahn in der Innenstadt entlasten. Daher führe kein Weg am Bau der Tram–Westtangente durch die Fürstenrieder Straße vorbei. »Und auch die Trambahn durch den Englischen Garten hat Oberbürgermeister Dieter Reiter zurecht wieder vom Freistaat Bayern angemahnt. Gerade diese Verbindung ist eine direkte Entlastung für die überbelasteten Bahnhöfe Odeonsplatz, Marienplatz und Sendlinger Tor.«

Verärgert zeigte sich Mittermeier über die aus seiner Sicht falsche Berichterstattung zum Ausbau des Fahrradnetzes. »Hier wird so getan, als würde nach dem Ausscheiden der Grünen aus dem Rathausbündnis nichts mehr getan. Das Gegenteil ist der Fall. Das Budget für den Ausbau des Radwegenetzes haben wir gerade erst verdoppelt. Und an Beispielen wie der Rosenheimer Straße sieht man, dass wir zugunsten des Radverkehrs den Autoverkehr zurückdrängen«, sagte Mittermeier weiter. Die Moosacher Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz mahnte die Fortführung der Planungen zur Stadt-Umland-Bahn an: »Hier können wir für Pendler von außerhalb, die gar nicht ins Zentrum wollen, attraktive Alternativen schaffen«. Und Stadträtin Julia Schönfeld-Knor verwies auf den neuen Quartiersbus in Moosach, der demnächst die Nahversorgung im Viertel verbessern soll.

Artikel vom 12.10.2015
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