Man muss träumen dürfen

München · Verleihung des Poetentalers an verdiente Künstler

Gitti Walbrun und Marcus H. Rosenmüller wird am 28. Oktober der Bayerische Poetentaler verliehen.	Fotos: Veranstalter

Gitti Walbrun und Marcus H. Rosenmüller wird am 28. Oktober der Bayerische Poetentaler verliehen. Fotos: Veranstalter

München · Die Poetenvereinigung der Münchner Turmschreiber hat entschieden. Der Bayerische Poetentaler geht in diesem Jahr an den Lyriker Anton G. Leitner, an die Blasmusik-Combo La Brass Banda, an den Regisseur Marcus H. Rosenmüller, an den Kabarettisten Christian Springer und an die Schauspielerin Gitti Walbrun.

Die Verleihung findet am Mittwoch, 28. Oktober, ab 19 Uhr im Münchner Künstlerhaus statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Eintrittskarten sind jetzt an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Kulturpreise und literarische Auszeichnungen gibt es viele in Bayern. Aber kaum ein Preis hat eine so ungebrochene Tradition und ein so großes Ansehen wie der jährlich vergebene bayerische Poetentaler. Seit 1961 wird er an Künstler, Persönlichkeiten oder Institutionen vergeben, die sich um Kunst und Kultur in Bayern verdient gemacht haben.

Diese Auszeichnung – von der Presse auch als »Grand Prix Bavaroise«, als »Bayerischer Pour le Mé́rite« oder »Bayerischer Nobelpreis« bezeichnet – wird von den Autorinnen und Autoren der süddeutschen Schriftstellervereinigung Turmschreiber verliehen. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer sagte einmal über den Poetentaler: »Auch wenn ein Poet außerhalb der Wirklichkeit zu leben scheint, so heißt das nicht, diese nicht zu erkennen. Manchmal sogar im Gegenteil, denn von außerhalb bildet sich eine ganz andere und oft weit stimmigere Ansicht dieser Wirklichkeit ... Poet ist auch einer, der sich sehnt, der träumt, der trauert. Man muss auch an die Sehnsucht nach einer besseren Welt denken, einer Welt der Gerechtigkeit, des Friedens, der der Humanität und Menschlichkeit.«

Zu den früheren Preisträgern gehören so bekannte Namen wie Marieluise Fleißer, Eugen Roth, Michael Ende, Ottfried Preußler, Janosch Sigi Sommer, Michael Skasa, Carl Orff, Werner Egk, Konstantin Wecker, Haindling, Dieter Hildebrandt, Bruno Jonas, Gerhard Polt, Frank M. Barwasser, Helmut Dietl, Werner Herzog, Toni Berger, Jörg Hube, Ruth Drexel und Fritz Strassner. In deren Fußstapfen treten heuer nicht minder bekannte Künstler wie Christian Springer, der sich neben seiner Bühnentätigkeit auch für internationale Hilfe und Verständigung einsetzt, La Brass Banda, die das gleiche mit ihrer Musik erreichen, Marcus H. Rosenmüller, dessen Filme, allen voran »Wer früher stirbt, ist länger tot«, Kultstatus erlangt haben, Gitti Walbrun, die wie kaum eine andere für bayerisches Schauspiel in der Unterhaltung steht, und nicht zuletzt Anton G. Leitner, der sich um das Gedicht bemüht, eine Kunstform, die in unserer schnelllebigen Zeit ins Hintertreffen zu geraten droht – gäbe es nicht wackere Fürsprecher, die das Gedicht für sich sprechen lassen.

Artikel vom 11.10.2015
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