Der erste Schritt ist getan

Grünwald · Erster Spatenstich für das Haus der Begegnung – »Generationenwohnen«

Bürgermeister Jan Neusiedl (Bildmitte) lud zum ersten Spatenstich ein. Ihm halfen die Kooperationspartner (v. l.) Architekt Christian Weigl, Christiane Wabnitz, Uschi Kneidl sowie Stefan Rothörl.	Foto: Woschée

Bürgermeister Jan Neusiedl (Bildmitte) lud zum ersten Spatenstich ein. Ihm halfen die Kooperationspartner (v. l.) Architekt Christian Weigl, Christiane Wabnitz, Uschi Kneidl sowie Stefan Rothörl. Foto: Woschée

Grünwald · »Der erste Schritt ist immer der wichtigste«, erklärte Bürgermeister Jan Neusiedl anlässlich des ersten Spatenstichs für das Haus der Begegnung – Generationenwohnen in der Tobrukstraße, Ecke Oberhachinger Straße.

Die Idee zu diesem Projekt habe den Gemeinderat bereits von 2006 bis 2008 beschäftigt, berichtete Grünwalds Rathauschef weiter. In dieser Zeit habe man gemeinsam ein Konzept entwickelt, das dem nun geplanten Begegnungszentrum mit Sozialdiensten, Tagespflegeeinrichtungen für Senioren, einem 2-gruppigen Kindergarten sowie barrierefreie Wohnungen zu Grunde liegt.

Mit dem Architektur-Büro Goergens und Miklautz habe man dann im Rahmen eines Ideenwettbewerbs 2011 den perfekten Partner zur Umsetzung dieses innovativen Plans gefunden, führte Grünwalds Gemeindeoberhaupt weiter aus. Danach habe man allerdings, weil der Entscheid zugunsten des Baus des Grünwalder Gymnasiums fiel, das Mehrgenerationenprojekt für eine Weile auf Eis gelegt, um die Gemeinde nicht mit zwei Großprojekten zur gleichen Zeit zu belasten. Nach Abschluss des Gymnasiumsbaus habe man sich aber wieder sogleich mit Feuereifer dem Begegnungszentrum gewidmet. Die überplante Fläche, für die man auch den Bebauungsplan ändern musste, umfasst rund 15.600 Quadratmeter. Gebaut werden nun unter anderem eine Wohnanlage mit 56 Wohneinheiten, ein zweigruppiger Kindergarten, Räumlichkeiten für die Nachbarschaftshilfe, eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren und sechs Personalwohnungen. Diese, so erklärte Neusiedl, seien ein großes Plus wenn es darum gehe, Personal auf dem umkämpften Arbeitsmarkt für Erzieher zu finden. Das ganze Ensemble werde in drei Wohnblöcken errichtet, die durch einen gemeinsamen Weg verbunden seien. Innerhalb der begrünten Quartiere werde es keinen Verkehr geben. Neben Außenstellplätzen werde zusätzlich eine Tiefgarage gebaut. Ein Miteinander der Generationen sei ausdrücklich gewünscht, betont der Bürgermeister.

Befördert werden soll dies unter anderem durch ein Café, das für alle Besucher, nicht nur für die Bewohner des »neuen kleinen Stadtteils« offen sein wird. »Wir hoffen, dass später auch mal der ein oder andere Gymnasiast ins Café kommen wird«, verriet der Rathauschef.

Betreut wird die Tagespflege, die es in dieser Form in Grünwald noch nicht gab, durch die Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk, das schon seit vielen Jahren in Grünwald seine Dienste als ambulanter Service anbietet. »Wir wurden schon mehrfach darauf angesprochen, dass die Tagespflege genau das ist, was in Grünwald zur Betreuung alter Menschen noch fehlt«, informierte Jan Neusiedl die Gästeschar.

Froh sei man, dass man im Altenpflegewerk so einen verlässlichen Partner gefunden habe. Auch die Nachbarschaftshilfe werde hier ihre Angebote gebündelt und in neuen, schönen Räumlichkeiten anbieten können, ebenso wie die BRK-Gemeinschaft.

Architekt Christian Weigl erklärte, dass das Architekturbüro Goergens und Miklautz die »Zwangspause« während der Arbeiten am Gymnasium dazu genutzt habe, die vielen Wünsche, die von den künftigen Nutzern geäußert wurden, sorgfältig in den nun bestehenden Entwurf einzuarbeiten. Betont schlicht habe man die Gestaltung der Anlage gehalten, um mit dieser »baulichen Bescheidenheit« keine Schwellenängste zu erzeugen.

Das Café, das für alle geöffnet haben wird, solle einladend wirken. Platz für Begegnung bieten auch die jeweiligen Innenhöfe der Bauteile. Begonnen wird zunächst mit der Errichtung des Kindergartens, dann folgen die übrigen Baukörper Stück für Stück. Mit einer Fertigstellung des Ensembles wird Ende 2017 gerechnet. Die Kosten für das Vorzeigeprojekt der Gemeinde belaufen sich auf rund 39 Millionen Euro.

Wer jetzt schon einen Vorgeschmack darauf haben möchte, wie das ganze Bauwerk einmal aussehen wird, kann dies im dritten Stock des Rathauses tun. Hier steht ein Modell der Mehrgenerationenanlage, das zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden kann. Heike Woschée

Artikel vom 06.10.2015
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