Die Schulen entlasten

Der BA 14 sucht nach Lösungen für Platz- und Raumprobleme

An der Grundschule in der Berg-am-Laim-Straße haben die Bauarbeiten bereits begonnen.	Foto: js

An der Grundschule in der Berg-am-Laim-Straße haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Foto: js

Berg am Laim · Seit Jahren bereitet die Schulversorgung im Viertel den Mitgliedern des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) Kopfzerbrechen.

Inzwischen steht fest: Um dem Zuzug in den Neubaugebieten an der Baumkirchner Straße und dem Werksviertel am Ostbahnhof gerecht zu werden, wird das Referat für Bildung und Sport (RBS) zwei neue Grundschulen schaffen. Erweitert werden soll auch die Ludwig-Thoma-Realschule. BA-Chef Robert Kulzer (SPD) geht davon aus, dass sich die Lage mit diesen Maßnahmen künftig entspannen wird. Erst im vergangenen Jahr wurde der Ausbau der Grafingerschule fertig gestellt – und schon wieder ist die Grundschule an den Grenzen ihrer Kapazitäten angelangt. Die Bauarbeiten zur Vergrößerung der Berg-am-Laim-Schule sind bereits in vollem Gange. Doch auch hier steht zu befürchten, dass es bald wieder eng werden könnte.

23 Prozent Zuzug werden erwartet

Die Bevölkerung im Stadtteil werde in den kommenden Jahren um rund 23 Prozent von derzeit 43.700 auf 53.700 Bürger wachsen, erklärt Fabian Ewald, CSU-Fraktionssprecher im BA. Besonders stark werde der Anstieg voraussichtlich bei den Kindern und Jugendlichen sein. Der Ausbau der Schulen sei deshalb dringend nötig.

Auch das RBS hat das Problem erkannt. Zwar sei das ursprüngliche Vorhaben, den Schulbedarf für das Werksviertel über die Grafingerschule abzudecken, eine Fehlplanung gewesen, sagt BA-Chef Robert Kulzer (SPD). Dies sei nun jedoch korrigiert worden. Im Werksviertel werde es eine neue Grundschule geben, die künftig auch Teile des derzeitigen Sprengels der Grafingerschule abdecken werde: »Dadurch wird die Schule dann wieder entlastet.«

Ähnliches gelte für die Berg-am-Laim-Schule, die nach dem Bezug des Neubaus im Schuljahr 2018 / 2019 bis zu 800 Schüler aufnehmen soll. Auch dort könnten die Schülerzahlen wieder reduziert werden, wenn etwa auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft an der St.-Veit-Straße eine weitere Grundschule gebaut werde. Zwar seien die Verhandlungen zwischen der katholischen Kirche, der das Grundstück gehört, und der Stadt noch nicht abgeschlossen. »Aber ich gehe davon aus, dass das klappt«, so Kulzer. Als Schulstandort zur Debatte stehen neben der St-Veit-Straße außerdem die Fläche an der St.-Michael-Straße, die derzeit von Anwohnern als Krautgärten genutzt wird, und das Areal an der Hachinger-Bach-Straße, auf dem die Bauarbeiten für die lang geplante griechische Schule nun schon wieder brach liegen. Favorisiert werde von der Stadt jedoch das Grundstück an der St.-Veit-Straße, erklärt Christine Warta, Sprecherin des RBS. Laut Kulzer soll bis spätestens Herbst 2016 ein Standort für die neue Grundschule feststehen. Raumnot herrscht in Berg am Laim jedoch auch an weiterführenden Schulen. An der Ludwig-Thoma-Realschule sei in etwa mit einer Verdoppelung der Schüler zu rechnen, sagt Warta.

In einer Machbarkeitsstudie werde aktuell untersucht, wie der Bau erweitert werden könne. Diskutiert werde dabei auch die Nutzung von Flächen außerhalb des Schulgeländes, etwa auf der gegenüberliegenden Bezirkssportanlage, berichtet Kulzer. Claus Tomke, Schulleiter der Realschule, hält dies für die beste Lösung. Der Ansatz, auf der Bezirkssportanlage eine Dreifachturnhalle zu bauen und auf dem Areal der derzeitigen Schulsporthalle einen Erweiterungsbau für die Schule zu errichten, sei aus seiner Sicht am sinnvollsten, sagte er auf der jüngsten Sitzung des BAs.

Nicht ausgebaut werden soll Warta zufolge indes die Mittelschule am Inzeller Weg. Zwar habe der BA dies beantragt. Die Schülerzahlen seien in den vergangenen zwei Jahren jedoch konstant geblieben, so dass eine Erweiterung aus Sicht der Behörde nicht notwendig sei. Ausschlaggebend sei für die Entscheidung aber auch, dass die Schule derzeit kein Ganztagsangebot plane, sagt Kulzer: »Wenn man sowieso eine Mensa bauen müsste, könnte man auch über weitere Baumaßnahmen sprechen. Aber das ist dort im Moment kein Thema.« Grundsätzlich blickt Kulzer jedoch in puncto Schulversorgung optimistisch in die Zukunft. Aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen habe er keine Bedenken, dass sein Viertel für den bevorstehenden Bevölkerungszuwachs gerüstet sei. Auch Warta betont, eine ausreichende Zahl an Grundschulplätzen im Stadtteil sei sichergestellt. Allerdings müssten die Bauvorhaben nun zügig umgesetzt werden, mahnt Ewald. Außerdem müsse die schulische Infrastruktur bei der Genehmigung von Bauprojekten künftig besser berücksichtigt werden. Julia Stark

Artikel vom 07.10.2015
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